Nach dem in Teilen enttäuschenden Quartalsbericht von Nvidia schrammte der KI-Chip-Gigant am Donnerstag nur knapp an einem Rekordhoch vorbei. Das gelang jedoch dem S&P 500. Auch der Dow Jones ging mit einem kleinen Plus in den Feierabend. Die Magnificent Seven gewannen ebenfalls, einige Software-Werte waren kaum zu bremsen.
Eine zurückhaltende Reaktion auf den gestrigen Quartalsbericht von Nvidia hat am Donnerstag an den New Yorker Börsen Kursgewinnen nicht im Wege gestanden. Vage Hoffnung, dass der Chipriese bald wieder mehr China-Geschäft machen könnte, paarte sich mit einem Ausblick, der die anspruchsvoll gewordenen Anleger nicht ganz zufrieden stellen konnte.
Tech-Werte hatten in der Breite die Nase vorn, der Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,6 Prozent auf 23.703,45 Punkte zu. Abgesehen von Nvidia und Tesla bewegten sich die übrigen fünf der 'Magnificent Seven' allesamt im Plus – allen voran Alphabet mit zwei Prozent.
Der marktbreite S&P 500 markierte im Verlauf bei 6.508 Punkten ein neues Rekordhoch und schloss 0,32 Prozent höher erstmals über der 6.500-Punkte-Marke bei 6.501,86. Der Dow Jones Industrial gewann 0,16 Prozent auf 45.636,90 Zähler.
Nvidia drehten zum Auftakt noch auf und kamen ihrem Rekord bis auf einen Cent näher, doch dann zogen Anleger die Reißleine. Die Aktie des Chipriesen notierte zum Schluss 0,8 Prozent tiefer bei 180,17 Dollar. Der KI-Spezialist wächst trotz des brachliegenden China-Geschäfts weiter rasant. Laut einem Medienbericht spricht der Konzern mit der US-Regierung über die Möglichkeit, Hochleistungschips der Serie 'Blackwell' nach China zu verkaufen und dabei den eigenen Staat an den Erlösen zu beteiligen.
Das Kursminus dürften die Nvidia-Anleger verschmerzen, denn die Papiere hatten sich seit dem ersten Zollschock Anfang April bereits mehr als verdoppelt. Auch der dabei erworbene Status als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Welt ist nicht in Gefahr. Analysten bleiben für den Chipriesen optimistisch. Teilweise wurden die Kursziele nach der Zahlenvorlage deutlich nach oben geschraubt.
In der Software-Branche wurden angehobene Zielsetzungen von Snowflake mit einem Kurssprung um gut 20 Prozent auf 240,96 Dollar gefeiert.
Eine noch größere Rally um 32,4 Prozent zündeten Pure Storage, nachdem der Spezialist für Cloud-Datenspeicher seine Anleger ebenfalls mit einem erhöhten Ausblick erfreute.
CrowdStrike hatte mit seinem Quartalsgewinn die Markterwartungen übertroffen. Die Umsatzprognose verfehlte allerdings die Prognosen von Experten. Nach anfänglichen Verlusten gewann die Aktie zuletzt 4,6 Prozent auf 442 Dollar.
Dollar General legten nach einem volatilen Auf und Ab zuletzt um 0,3 Prozent auf 111,54 Dollar zu. Der Discounter hatte im Quartal von der Schnäppchenjagd der Verbraucher profitiert und daraufhin seine Ziele angehoben. Das Unternehmen rechnet aber mit steigendem Druck auf die Margen wegen höherer Kosten.
Einen Anstieg um 5,4 Prozent gab es außerdem bei Burlington Stores, die den höchsten Stand seit vier Jahren erreichten. Der Einzelhändler war der nächste im Bunde, der seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach einem starken zweiten Quartal angehoben hatte.
Die Titel des Dessous-Herstellers Victoria's Secret profitierten zunächst mit enem Aufschlag von fast zehn Prozent von einem erhöhten Ausblick, rutschten dann mit üer zwei Prozent ins Minus und schlossen schließlich mit einem Abschlag von 0,4 Prozent bei 22,69 Dollar. In einer der Zahlenvorlage folgenden Telefonkonferenz hatte das Unternehmen von zu erwartenden steigenden Kosten durch die US-Zollpolitik berichtet.
Enthält Material von dpa-AFX
28.08.2025, 22:19