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13.11.2022 Martin Mrowka

Große Zuversicht für DAX und Co könnte Kurse weiter aufwärts treiben

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DAX

Nach einer erfreulich niedrigen US-Inflationsrate von 7,7 Prozent hieß es: Kaufen! Die Aktienkurse zogen auf breiter Front an, der DAX sprang über seine 200-Tage-Linie. Verschiedene Aspekte sprechen für eine Fortsetzung des Aufschwungs. Zwischenzeitliche Enttäuschungen sind aber natürlich immer möglich. Der Wochenausblick.

Von einem "Paukenschlag durch die US-Inflation" sprach die Landesbank Baden-Württemberg. "Das Zinsgespenst hat Reißaus genommen", sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst CMC Markets. "Wenn der Preisauftrieb in den kommenden Monaten weiter an Fahrt verliert – und diese Zukunft preist der Markt jetzt ein – werden sowohl die Europäische Zentralbank als auch die US-Notenbank spätestens im Frühjahr eine Pause im Zinserhöhungszyklus einlegen." Vor allem der Technologiesektor erlebte ein Kursfeuerwerk.

Am Freitag ging der Leitindex DAX bei 14.224 Punkten ins Wochenende. Auf Wochensicht verbuchte der DAX einen Gewinn von 5,7 Prozent. Der MDAX der mittelgroßen Titel gewann auf noch stärker als der DAX. Nachbörslich ging es noch weiter aufwärts. Am Sonntag-Morgen taxierte der Broker IG den Weekend-DAX bei 14.300 Punkten.

War der DAX Ende September noch auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren abgesackt, so hat er seitdem um fast 20 Prozent zugelegt und ist auf den höchsten Stand seit fünf Monaten gestiegen.

DAX (WKN: 846900)

"Der DAX-Index liegt nun wieder näher am Allzeithoch als am Jahrestief", konstatierte Analyst Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Das Rekordhoch von knapp 16.300 Zählern hatte der DAX zu Beginn des Jahres erreicht. Anschließend ging es – unter starken Schwankungen – bergab bis unter 12.000 Punkte. Von diesem Niveau hat sich der Leitindex in wenigen Wochen um gut 2.300 Zähler nach oben abgesetzt.

GD200 überwunden

Neben der Erwartung nicht mehr so stark steigender Zinsen nährt auch die charttechnische Lage die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Kurserholung. Nicht nur hat der DAX den Abwärtstrend seit Jahresbeginn überwunden; erstmals seit Februar liegt der Index auch wieder über der Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage. Sie gilt als Indikator für den längerfristigen Trend und findet am Markt große Beachtung. Der Anstieg über die Trendlinie könne "Anschlusskäufe" nach sich ziehen, so Aktienstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets.

Möglicherweise gibt es zum Beginn der neuen Woche auch geopolitischen Rückenwind. Denn vor dem G20-Treffen auf der indonesischen Insel Bali wollen sich Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und US-Präsident Joe Biden treffen. Es ist das erste Treffen der beiden Präsidenten seit dem Amtsantritt von Biden vor knapp zwei Jahren. China hofft auf eine Verbesserung der angeschlagenen Beziehungen zu den USA.

Statistische Effekte stützen die Aktienmärkte ebenfalls, sind doch November und Dezember meist gute Aktien-Monate.

Außer ZEW-Index wenig wichtige Konjunkturdaten

In der neuen Woche stehen in der Eurozone nur wenige wichtige Konjunkturdaten auf dem Kalender. Beachtet werden dürften die Daten zur Industrieproduktion. In Deutschland dürften am Dienstag die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Blick der Märkte stehen.

Die bisher veröffentlichten Daten aus den Mitgliedsländern deuten nach Einschätzung der Commerzbank auf eine Stagnation bei der Industrieproduktion im September hin. "Die Industrie profitiert aktuell zwar von einer leichten Entspannung bei den Lieferengpässen und einem hohen Auftragsbestand", heißt es in einem Wochenausblick.

"Die schwächere Nachfrage sollte aber in den kommenden Monaten eine nachhaltige Erholung der Industrieproduktion verhindern." Zudem würden die explodierenden Energiekosten die Produktion vieler Güter unrentabel machen.

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"Befreiungsschlag"

Bei den ZEW-Konjunkturerwartungen erwartet die Dekabank eine leichte Verbesserung im November. Die rückläufige Inflation in den USA sei ein "Befreiungsschlag" für die Märkte gewesen. Von dieser positiven Stimmung sollten auch die Finanzmarktanalysten beeinflusst worden sein.

Am Dienstag werden zudem aus den USA die Erzeugerpreise für Oktober erwartet. Hierbei handelt es sich um die Preise, die Hersteller für ihre Produkte verlangen. Sie gelten als Indikator für den künftigen Preisdruck.

Nochmals viele Quartalszahlen

Die Saison der Quartalsberichte nähert sich hierzulande derweil ihrem Ende. Mit Infineon, Siemens und deren Beteiligung Siemens Energy lassen sich drei weitere DAX-Titel in die Bücher schauen.

Aus der zweiten Reihe veröffentlichen unter anderen Thyssenkrupp, ProSiebenSat.1 und Varta ihre Quartalsberichte. Sie könnten durchaus für kräftige Kursbewegungen sorgen, den Gesamtmarkt aber wohl nicht mehr stärker bewegen.

Quartalszahlen kommen auch von CTS Eventim, CureVac, Dermapharm, Eckert & Ziegler, Encavis, Energiekontor, Grand City Properties, HHLA, Hypoport, Leonie, MorphoSys, SFC Energy und Vantage Towers.  (Mit Material von dpa-AFX)


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