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16.10.2022 Martin Mrowka

DAX und Co schnaufen in der neuen Woche wohl noch durch, aber...

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DAX

Ungewöhnlich große Schwankungen prägten das Börsen-Geschehen zuletzt – vor allem am Donnerstag. In der neuen Woche könnte sich das Ganze etwas beruhigen. Die Angst vor schlechten Quartalsergebnissen dürfte weitgehend in den Kursen enthalten sein. Deutlicher nach oben dürfte es wohl nur nach sehr positiven Überraschungen gehen. Der Wochenausblick.

 

"Da in den kommenden Tagen kaum relevante Daten zum Konjunkturverlauf im Allgemeinen und zur Teuerung im Besonderen auf der Agenda stehen, könnte dem deutschen Börsenbarometer eine Konsolidierungsphase ermöglicht werden", schrieben die Charttechniker von Index-Radar. Inflations- und Konjunktursorgen haben dem DAX in diesem Jahr bereits deutlich zugesetzt.

Die vergangene Woche war nach heftigen Schwankungen letztlich versöhnlich gelaufen. Zum Wochenausklang schaffte der DAX am Freitag ein Plus von 0,7 Prozent auf 12.437 Punkte, woraus sich ein Wochenplus von 1,3 Prozent ergab. Der Broker IG taxierte den Weekend-DAX am Sonntag-Morgen jedoch wieder etwa 100 Punkte tiefer.

Charttechnisch betrachtet sollte in den kommenden Tagen die 12.000-Punkte-Marke verteidigt werden. Ansonsten droht ein erneuter Test der Jahrestiefen bei 11.862 Zählern.

DAX (WKN: 846900)

US-Inflation hat Zenit erreicht

In den USA hatte sich zuletzt die September-Inflation zwar nur leicht verringert, allerdings war es der dritte Rückgang in Folge. An den Märkten sei dies so interpretiert worden, dass bei der Teuerung das Schlimmste vorbei ist, schrieb Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank.

Der Internationale Währungsfonds habe zwar recht mit seiner Aussage, dass gegenwärtig die großen Zentren der Weltwirtschaft schwächelten, fuhr der Experte fort. In Europa sei es die Energiekrise, in den USA seien es die rapide gestiegenen Zinsen und in China die Immobilienkrise, die auf der Konjunktur lasteten.

Allerdings "haben die fortlaufenden Rezessionsprognosen, die in diesen Wochen veröffentlicht werden, zunehmend geringere Wirkungen auf die Märkte." Dort ist Kater zufolge mittlerweile eine erhebliche Abschwächung der Konjunktur in die Kurse eingearbeitet.

Goldman Sachs sieht Trendwende aufwärts

Nach Einschätzung von Goldman Sachs hat es in der ersten Oktoberwoche Anzeichen einer Bodenbildung an den Aktienmärkten gegeben. Die Zuflüsse in Geldmarktfonds seien zuletzt massiv gestiegen, was bedeutet, dass die Privatanleger kurz vor der Kapitulation stünden (DER AKTIONÄR berichtete).

Scott Rubner, geschäftsführender Direktor bei Goldman Sachs sagte:. "Die Kapitulation ist nahe. Die letzten verbliebenen Anleger, die noch nicht verkauft haben, gehen jetzt in Cash." Will heißen: Wenn die meisten ängstlichen Privatanleger ihre Aktien verkauft haben, ist der Boden und ein neuer Aufschwung nahe.

Finanzmarkt-Experte Christoph Mertens von der Fürst Fugger Privatbank ist ebenfalls optimistisch für den Aktienmarkt. "Der Oktober ist bekannt als 'Bärenmarkt-Killer'", so Mertens laut Reuters. In den vergangenen 60 Jahren hätten allein in diesem Monat zwölf Kursabschwünge ihr Ende gefunden.

Analysten haben Erwartungen gekappt

Nach Ansicht von Michael Reuss, Geschäftsführer des Münchner Vermögensverwalters Huber, Reuss & Kollegen, richtet sich der Fokus in der neuen Woche vor allem auf die anziehende Unternehmens-Berichtssaison in den USA. Analysten hätten ihre Erwartungen an Gewinn- und Umsatzentwicklung zuletzt deutlicher gekappt. Seitens der Unternehmen selbst sei von einer pessimistischen Stimmung jedoch noch nicht viel zu spüren.

"Wir gehen davon aus, dass die reduzierten Erwartungen solide übertroffen und die Ausblicke nicht allzu stark zurückgenommen werden", sagte Reuss. Das dürfte den Aktienmärkten helfen. Die Unsicherheit über die Entwicklung der Energiepreise, die unnachgiebige Haltung der Notenbanken zu weiteren Zinserhöhungen – gerade durch die neuen Rekordstände der Basisinflation in den USA bestätigt – und die Entwicklung des Kriegs in der Ukraine würden jedoch eine stärkere Erholung verhindern.

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Berichtssaison kommt ins Laufen

In den USA melden in der neuen Woche unter anderem folgende Unternehmen ihre Quartalsergebnisse: Bank of America (am Montag), Goldman Sachs, Johnson & Johnson, Lockheed Martin, Netflix (Di.), Alcoa, IBM, Procter & Gamble, Tesla (Mi.), AT&T, Philip Morris, Snap (Do.), American Express und Walmart (Fr.).

Hierzulande berichten in der neuen Woche planmäßig nur wenige Unternehmen über ihre Geschäfte im abgelaufenen Jahresviertel. So präsentiert der Online-Broker flatexDegiro am Dienstag nach Börsenschluss seine Resultate.

Zur Wochenmitte folgen aus dem DAX der Pharma- und Labor-Ausrüster Sartorius sowie der Börsenbetreiber Deutsche Börse, wobei letzterer ebenfalls erst nach Schluss des Xetra-Handels seine Zahlen vorlegen will. Am Freitag veröffentlicht der Großhandelskonzern Metro noch seinen Jahresumsatz.

Impulse aus China möglich

Davon angesehen dürfte in den kommenden Tagen China etwas Abwechslung bringen, prognostizierte Analystin Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen. Schon am Wochenende werde sich Staatspräsident Xi Jingping auf dem Parteikongress eine dritte Amtszeit sichern. "Spannend wird sein, ob er gefestigt aus diesem Kongress hervorgeht oder Zugeständnisse an kritischere Gruppen in der Partei machen muss – beispielsweise hinsichtlich seiner Null-Covid-Strategie."

Der Chefstratege von Merck Finck, Robert Greil, hält China für Investoren weiterhin für sehr bedeutend: "China bleibt der wichtigste Wachstumsmotor der Weltwirtschaft, obwohl sich auch dort die Konjunktur abschwächt – anders als für Europa gehen wir für China aber von keiner Rezession aus."

Damit verspricht vor allem der Dienstag Spannung. Dann werden Daten zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal sowie Industrie- und Einzelhandelszahlen jeweils für den September veröffentlicht. (Mit Material von dpa-AFX)


Im Folgenden ist noch wie immer im Wochenausblick eine Auswahl der Artikel aufgelistet, die in der vergangenen Woche im besonderen Fokus der Leser auf www.deraktionaer.de standen:

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