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16.12.2021 Thomas Bergmann

DAX: Notenbank-Rally verpufft

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Die Fed-Entscheidung hatte am Mittwochabend für Erleichterung bei den Investoren und für steigende Kurse gesorgt. Anders schaut es in Europa aus. Seit der EZB-Entscheidung am frühen Nachmittag bröckeln die Kurse stetig – das DAX-Plus ist auf ein Prozent geschrumpft. Für Trader bleibt nur eines: Geduld bewahren.

Laut Volkswirt Michael Heise vom Vermögensverwalter HQ Trust hat sich die EZB von der Politik der Fed abgesetzt. "Die Beschlüsse der EZB sind allenfalls eine geringfügige Korrektur an einer weiterhin sehr expansiven Politikausrichtung. Dämpfende Auswirkungen auf die Inflationsrate sind davon nicht zu erwarten."

Wie erwartet läuft die weitere Aufstockung des Pandemie-Notfallankaufprogramm Pepp im März 2022 aus. Fällig werdende Anleihen werden aber bis mindestens Ende 2024 reinvestiert. Dem bestehenden Kaufprogramm APP wird indes wieder eine größere Bedeutung zugemessen.

Die Inflationserwartungen hat die EZB deutlich angehoben. Sie rechnet in diesem Jahr mit 2,6 Prozent, im September war die Notenbank noch von 2,2 Prozent ausgegangen.

Im kommenden Jahr erwarten die Währungshüter im Jahresschnitt eine Preissteigerung von 3,2 Prozent (September-Prognose: 1,7 Prozent). Für 2023 sagt die EZB eine Inflationsrate von 1,8 Prozent (September-Prognose: 1,5 Prozent) im gemeinsamen Währungsraum voraus. Die erstmals für 2024 vorgelegte Prognose geht von einer Rate von ebenfalls 1,8 Prozent aus.

Die Wirtschaft im Euroraum wird nach der neuesten EZB-Vorhersage in diesem Jahr um 5,1 Prozent zulegen (September-Prognose: 5,0 Prozent). Für das kommende Jahr erwarten die Experten der Notenbank einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 4,2 Prozent (September-Prognose: 4,6 Prozent). Im Jahr 2023 soll das Bruttoinlandsprodukt um 2,9 Prozent wachsen (September-Prognose: 2,1 Prozent) und ein Jahr später um 1,6 Prozent. Im Corona-Krisenjahr 2020 war das BIP im Euroraum um 6,4 Prozent eingebrochen und damit so stark wie noch nie.

DAX (WKN: 846900)

EZB-Chefin Lagarde waren die Hände gebunden. Im Hinblick auf die Schuldenländer in der EU konnte sie eigentlich nichts anderes verkünden. Die Börsianer müssen die beiden Notenbanksitzungen jetzt erst einmal verarbeiten. Es ist zu befürchten, dass vorerst der Seitwärtstrend bei größeren Ausschlägen nach oben und unten anhält.

(mit Material von dpa-AFX)

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