Wall Street zeigt sich gespalten. Während Nasdaq und S&P leicht zulegen, rutscht der Dow Jones nach schwachen US-Arbeitsmarktdaten ins Minus. Trump feuert gegen Fed-Chef Powell und gießt Öl ins ohnehin nervöse Marktfeuer. Anleger blicken nun gespannt auf die Jobdaten am Freitag. So sah der Handelstag im Detail aus.
Die wichtigsten New Yorker Aktienindizes haben am Mittwoch im späten Handel geschwächelt. Der Leitindex Dow Jones Industrial
Die nun in Kraft getretene Verdoppelung der US-Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium schreckte die Anleger zwar nicht sichtbar, bremste aber die Kaufbereitschaft. Zudem fielen die jüngsten US-Konjunkturdaten eher mäßig aus.
Nach Veröffentlichung der schwachen ADP-Jobdaten nutzte Donald Trump die Gelegenheit für einen frontal verbalen Angriff auf Fed-Chef Jerome Powell. Via Social Media forderte der Ex-Präsident eine sofortige Zinssenkung und bezeichnete Powell spöttisch als „Too Late Powell“. Trumps Kritik folgt einem bekannten Muster: Die Notenbank soll seiner Ansicht nach schneller auf konjunkturelle Schwäche reagieren – notfalls auch mit politischem Druck. Für die Märkte ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor, zumal die Fed bisher keinen Anlass sieht, von ihrem abwartenden Kurs abzurücken.
Die Privatwirtschaft hat im Mai deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitteilte. Der am Vortag veröffentlichte "Jolts"-Bericht, welcher Beschäftigung, Entlassungen, offene Stellen und Kündigungen in der amerikanischen Wirtschaft erfasst, hatte noch ein freundlicheres Bild vom dortigen Arbeitsmarkt gezeichnet.
Zudem trübte sich die vom Einkaufsmanagerindex des Instituts for Supply Management (ISM) ermittelte Stimmung im Dienstleistungssektor der USA im vergangenen Monat unerwartet ein. Der Wert liegt erstmals seit Juni 2024 knapp unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Ökonomin Alexandra Brown von Capital Economics erteilte etwaigen Hoffnungen auf sinkende US-Zinsen eine Absage. Denn der US-Notenbank Fed dürfte die anhaltende Inflation mehr Sorgen bereiten als die Wirtschaftsentwicklung. Derweil fiel eine zweite Schätzung des entsprechenden Einkaufsmanagerindex von S&P Global besser als erwartet aus.
Was die Handelspolitik von Donald Trump betrifft, benutzen Marktbeobachter derzeit verstärkt die Abkürzung "TACO". Sie steht für "Trump Always Chickens Out" und drückt übersetzt die Erwartung aus, dass der US-Präsident letztlich bei seinen Ankündigungen einen Rückzieher machen wird. "Der Zenit der Zollrhetorik scheint nach Meinung des Marktes eindeutig überschritten", schrieben die Experten von Index-Radar. "Anstatt Panik erleben wir Gelassenheit - bisweilen gar Gleichgültigkeit."
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Enthält Material von dpa-AFX