Es verging zuletzt kaum noch ein Tag, an dem nicht neue Rekorde beim Goldpreis vermeldet wurden. Dementsprechend geht es auch bei den Anteilen der Edelmetallproduzenten wie etwa Barrick Mining, Kinross Gold oder Newmont nach oben. Am Mittwoch markierten die Goldpreise nun bereits den dritten Handelstag in Folge einen neuen Höchstwert.
Am Vormittag kostete Gold an der Börse in London 4.218 US-Dollar je Feinunze und damit so viel wie noch nie. In Euro gerechnet erreichte der Preis ebenfalls eine weitere Rekordmarke, bei 3.624 Euro. Seit Anfang September befindet sich der Goldpreis im Höhenflug, zuletzt angetrieben durch die zunehmende Spekulation auf eine weitere Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed.
US-Notenbankchef Jerome Powell hat die Erwartungen für eine Leitzinssenkung Ende Oktober zementiert. Er verwies in einer Rede am Dienstagabend auf die gestiegenen Risiken für den Arbeitsmarkt. Da Gold keine Marktzinsen abwirft, verstärkt die Aussicht auf sinkende Zinsen in der größten Volkswirtschaft die Nachfrage.
Darüber hinaus verstärkte auch die Sorge vor den Folgen einer Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China die Nachfrage nach dem sicheren Anlagehafen Gold. Im Verlauf der Woche hatte Peking mit markigen Worten erneut seine Bereitschaft bekräftigte, den Handelsstreit mit den USA bis zum Ende auszufechten.
Alleine seit September hat Gold 23 Prozent an Wert gewonnen. Seit Beginn des Jahres gibt es einen Wertzuwachs von mittlerweile etwa 60 Prozent. Experten schließen einen weiteren Anstieg bei den Preisen für Edelmetalle nicht aus. So betonte etwa Peter Kinsella, Rohstoffexperte bei der Schweizer Privatbank Union Bancaire Privée: "Kurzfristig sind keine bedeutenden Ereignisrisiken zu erwarten, die den Goldpreis belasten könnten." Er sieht auch im teilweisen Stillstand in US-Regierungsbehörden einen Grund für die höhere Nachfrage nach Gold, nachdem sich die Parteien in Washington im Haushaltsstreit nicht einigen konnten. Seit mittlerweile zwei Wochen befinden sich US-Behörden im sogenannten "Shutdown".
"Offensichtlich befinden sich noch zahlreiche Anleger hinter der Seitenlinie, welche nur auf einen vermeintlich günstigen Einstieg warten", beschrieb Analyst Timo Emden von Emden Research die Lage am Goldmarkt. Unter Marktteilnehmern schwingt demnach nach wie vor "die subtile Angst mit, die Rally verpassen zu können".
Natürlich wird es früher oder später beim Goldpreis und dementsprechend auch bei den Aktien von Produzenten wie Barrick (die übrigens noch nicht auf einem neuen Allzeithoch notieren), Newmont & Co Rücksetzer geben. Wer bereits bei den Anteilscheinen oder im Best of Gold Miners Index des AKTIONÄR investiert ist, kann dabeibleiben. Vor einem Neueinstieg sollte aber zunächst eine Korrektur abgewartet und nicht direkt in die aktuelle Fahnenstange hineingekauft werden. Mehr Informationen zur Index-Zusammensetzung und den handelbaren Produkten finden Sie hier.
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Enthält Material von dpa-AFX
16.10.2025, 06:58