Der Goldpreis tut sich weiter schwer. Zwar können sich die Minenaktien zum Handelsauftakt in Nordamerika stabilisieren. Doch Gold und auch Silber präsentieren sich weiter schwach. Das Gute an der Situation bislang: Die Bullen können die Marke von 1.850 Dollar verteidigen. Allerdings bedarf es einiger Anstrengungen seitens der Bullen, um einen ersten positiven Impuls zu setzen. Ein Anstieg über 1.920 Dollar wäre ein solcher Impuls. Doch der scheint aktuell weit weg.
Allerdings glaubt Steve Land, Fondsmanager bei Franklin Templeton, dass es noch genügend Szenarien gibt, die den Goldpreis wieder zurück über 2.000 Dollar befördern können. Auch wenn ein Impfstoff selbstverständlich gut für die Wirtschaft sei, so hätten Notenbanken und Regierungen nach wie vor mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen. „Wir sehen einen Weg nach vorne, aber viele Fragen bleiben unbeantwortet“, sagt Steve Land. Es würde noch eine Menge Arbeit auf die Notenbanken und Regierungen warten und vor allem bedürfe es wohl noch einer Menge Stimuli. Das beherberge das Potenzial für Inflation und auch einer Abwertung der Währungen. Und das sei gut für den Goldpreis, argumentiert der Fonds-Manager.
Mittelfristig ist das richtig, kurzfristig allerdings bedarf es zunächst eines Ausbruchs aus der Konsolidierung, die den Goldpreis seit mittlerweile fast vier Monaten in ihren Fängen hält. Und hier fehlen schlicht und ergreifend die Impulse – sowohl charttechnisch als auch fundamental. Es bleibt daher bis auf weiteres ein Geduldsspiel. Die Marke um 1.850 Dollar dürfte zunächst umkämpft bleiben. Nach oben warten einige Widerstände auf die Bullen. 1.900, 1.920 und schließlich das Hoch von vor zwei Wochen als Schlüssel für einen Angriff in Richtung der 2.000 Dollar. Wichtig wäre hier, dass die Goldminen beginnen Stärke aufzubauen. Bislang fallen die Papiere, obwohl die Q3-Zahlen ausgezeichnet waren und die Minen auch im vierten Quartal prächtig verdienen.