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08.10.2020 Markus Bußler

Gold: Oh, oh, was machen die Notenbanken da?

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Der Goldpreis kann sich aktuell weiter von den deutlichen Verlusten von Dienstag erholen. Das Edelmetall nähert sich wieder der Marke von 1.900 Dollar, die in den vergangenen Tagen und Wochen hart umkämpft gewesen ist. Doch der eine oder andere Investor zeigt sich verunsichert ob des jüngsten Berichts des World Gold Councils. Demnach haben die Notenbanken weltweit im August insgesamt 12,3 Tonnen Gold mehr verkauft als gekauft. Eine Gefahr für den Goldpreis?

Auf den ersten Blick ja. Die Notenbanken kauften im ersten Halbjahr 2020 39 Prozent weniger Gold als noch im Vorjahreszeitrum. Insgesamt erwarben sie 233 Tonnen Gold. Nach dem jüngsten Bericht des World Gold Councils stach vor allem ein Land als großer Goldverkäufer ins Auge: Usbekistan. Das Land veräußerte Gold im Wert von 5,8 Milliarden Dollar. Der größte Käufer im laufenden Jahr ist übrigens die türkische Zentralbank, die 194 Tonnen erworben hat. Doch zwei Umstände dürften den Kaufrausch bei Gold gebremst haben: Zum einen der höhere Goldpreis, zum anderen aber auch der Kampf gegen die Auswirkungen des Corona-Virus, der die Zentralbanken gefordert hat.

Doch die Rallye beim Goldpreis war auf dem physischen Markt ohnehin mehr von den Käufen von Investoren getrieben. Im laufenden Jahr flossen 60 Milliarden Dollar in mit Gold hinterlegte ETFs – und das Jahr ist noch nicht vorüber. Meist sind diese Zuflüsse prozyklisch. Sprich: Eine neue Rallye dürfte für weitere Käufe sorgen. Der Goldmarkt wird nicht nur von einem Player beeinflusst, es ist ein Zusammenspiel zahlreicher Faktoren. Ein wichtiger Bestanteil ist zudem der Terminmarkt, der eine entscheidende Rolle bei der kurzfristigen Richtung des Goldpreises spielt. Anleger sollten sich mehr auf den Chart konzentrieren, als zu versuchen, die Motivation der Zentralbanken beim Kauf oder Verkauf zu verstehen. In der Vergangenheit waren Zentralbanken ohnehin nicht unbedingt ein guter Ratgeber auf diesem Gebiet.

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