Überraschend positive Konjunkturdaten aus den USA haben dem Goldpreis am Montag einen heftigen Schlag versetzt. Am frühen Abend fiel der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) bis auf 1.831 US-Dollar. Das waren fast 40 Dollar weniger als am Freitag. Zudem wurde der tiefste Stand seit etwa vier Monaten erreicht. Auch der Preis für Silber, das oft als "kleiner Bruder von Gold" bezeichnet wird, gab deutlich nach.
Auslöser des Preissturzes waren Wirtschaftsdaten aus den USA. Die Unternehmensstimmung hellte sich im November trotz der heftigen Corona-Welle, die die USA derzeit heimsucht, stark auf. Der Einkaufsmanagerindex des Forschungsunternehmens Markit stieg auf den höchsten Stand seit gut fünfeinhalb Jahren. Analysten hatten dagegen mit einer Eintrübung gerechnet. Markit-Chefökonom Chris Williamson sprach von einem ersten Eindruck nach der US-Präsidentenwahl und einem sehr ermutigenden Umfrageergebnis.
Die Konjunkturzahlen verliehen dem amerikanischen Dollar erheblichen Rückenwind. Da Gold in der US-Währung gehandelt wird, drückt ein steigender Dollarkurs die Nachfrage von Anlegern außerhalb des Dollarraums. Zusätzlich belastet wird Gold durch die Aussicht auf bald verfügbare Corona-Impfstoffe. Das Edelmetall gilt als eine Art Krisenwährung. Hellt sich die Stimmung jedoch auf, wird Gold meist weniger stark nachgefragt.
DER AKTIONÄR bleibt dennoch mittel- und langfristig optimistisch für den Goldpreis gestimmt. Die Folgen der Coronakrise dürften sich erst in einigen Monaten deutlich machen. Mit dem heutigen Kursrückgang ist das Edelmetall charttechnisch nun kurzfristig allerdings angeschlagen. Ein Überwinden der psychologisch wichtigen 1.900-Dollar-Marke und Schlusskurse über dem kurzfristigen 50-Tage-Durschnitt bei rund 1.912 Dollar würden für Entspannung beim Goldpreis sorgen.
(Mit Material von dpa-AFX)