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23.09.2025, 21:57
Gold klettert weiter von Hoch zu Hoch. Am heutigen Dienstag erreichte der Preis mit fast 3.800 Dollar je Unze erneut ein Rekordniveau. Auslöser sind nicht nur die jüngsten Signale der US-Notenbank zu weiteren Zinssenkungen, sondern vor allem neue geopolitische Impulse aus China.
Wie Bloomberg berichtet, will die People’s Bank of China (PBOC) künftig Goldreserven anderer Staaten verwahren. Über die Shanghaier Goldbörse sollen befreundete Länder animiert werden, ihre Käufe direkt in China zu lagern. Laut Insidern gibt es bereits Interesse – etwa von einem südostasiatischen Staat. Für Peking ist das Projekt ein strategischer Schritt: China will seine Rolle im globalen Finanzsystem ausbauen und sich unabhängiger vom Dollar machen.
„Die Märkte könnten spekulieren, dass Chinas Vorstoß ein Signal für weiteren De-Dollarization-Drive ist“, kommentierte Analyst Wael Makarem von Exness. Gold könnte dadurch zusätzlichen Rückenwind erhalten.
Tatsächlich greifen Notenbanken weltweit schon seit Monaten massiv zu. Die PBOC selbst kauft seit zehn Monaten durchgehend. Das Motiv: Sicherheit in einer Welt, in der geopolitische Risiken zunehmen und westliche Sanktionen – wie im Fall Russland – ganze Devisenreserven einfrieren können. Gold gilt in diesem Umfeld als ultimative Versicherung.
Mit dem Angebot, fremde Bestände zu verwahren, könnte China noch stärker ins Zentrum des weltweiten Goldhandels rücken. Bislang dominiert London mit mehr als 5.000 Tonnen in den Tresoren der Bank of England. Doch die größte Schmuck- und Investmentnachfrage kommt ohnehin aus China. Die Verwahrung fremder Reserven könnte diesen Status weiter festigen.
An der Börse reagierte der Markt prompt: Der Goldpreis sprang zunächst um bis zu 1,2 Prozent nach oben, bevor er sich bei 3.785 Dollar einpendelte. Experten großer Banken wie Goldman Sachs halten sogar Kurse von 5.000 Dollar für möglich, sollte nur ein Bruchteil der gigantischen US-Staatsanleihen-Bestände in Gold umgeschichtet werden.
Gold profitiert gleich doppelt – von der Aussicht auf niedrigere US-Zinsen und von Chinas Ambitionen im Edelmetallmarkt. Für Anleger bleibt das Edelmetall damit einer der spannendsten Werte im laufenden Jahr.
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