Die Börsen kennen seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Doch Börsenveteran Bert Dohmen, Herausgeber des Wellington Letter, warnte in einem Interview mit Kitco News vor der gefährlichsten Marktlage seiner Karriere. Er spricht von einer Spekulationsblase historischen Ausmaßes und hält einen Crash für möglich, „der der schlimmste seit 1929“ werden könnte.
Auslöser sei die Rekordverschuldung auf Kredit: Rund 1 Billion US-Dollar Margin Debt an der NYSE habe eine Situation geschaffen, in der massenhafte Zwangsverkäufe und Margin Calls bevorstünden. Viele Anleger wüssten nicht einmal, dass sie im Ernstfall ihr Haus verlieren könnten – ähnlich wie nach dem Crash von 1987, als Banken Immobilien beschlagnahmten.
Dohmen kritisierte zudem die Marktstruktur: Algorithmen und Hochfrequenzhändler bestimmten die Kurse, echte Nachfrage fehle. Der jüngste Anstieg bei Small Caps sei lediglich durch einen gewaltigen Short Squeeze entstanden. Besonders problematisch sei, dass etwa die Hälfte der Russell-2000-Titel keine Gewinne erwirtschaftet.
Parallel dazu steigen die Gold- und Silberpreise – Gold überschritt die Marke von 3.530 Dollar pro Unze – während die US-Industrieproduktion seit sechs Monaten schrumpft. Dohmen erwartet, dass Edelmetalle in der ersten Phase eines Crashs ebenfalls verkauft werden, da Anleger Bargeld für Margin Calls benötigen. Danach aber, wenn die Notenbanken wieder Geld drucken, rechnet er mit einer massiven Flucht in Gold und Silber. Sein langfristiges Modell, basierend auf einem 400-Jahre-Zyklus, sieht das nächste Hoch des Goldbullenmarkts im Jahr 2031.
Zugleich äußerte er tiefes Misstrauen gegenüber offiziellen Wirtschaftsdaten. Das Bureau of Labor Statistics nannte er spöttisch „Bureau of Lying Statistics“ und verglich die Glaubwürdigkeit US-amerikanischer Zahlen mit jenen aus China.
Besonders scharf griff er den Kryptomarkt an: Bitcoin sei ein „Phantasieprodukt“ mit einem intrinsischen Wert von null – vergleichbar mit dem Betrug um Bernie Madoff, dessen angebliche Gewinne sich als Luftnummer erwiesen.
In einem größeren Kontext verknüpfte Dohmen seine Prognosen mit geopolitischen Risiken. Er sprach von einer Rückkehr des Kolonialismus im Kampf um Ressourcen und einer Epoche „gewaltiger Kriege“. In dieser Welt blieben harte Werte wie Edelmetalle der einzige sichere Hafen.
Beginnt jetzt eine Epoche der Edelmetalle und Minenaktien? Dass es dafür keinen Crash epischen Ausmaßes bedarf, zeigen die vergangenen Wochen. Die Minenaktien sind plötzlich wieder in Mode, überraschen mit Kurssprüngen von 100 Prozent und mehr. Anleger haben nach wie vor die Chance, von diesem Bullenmarkt zu profitieren. Bei welchen Aktien Sie zugreifen sollten, erfahren Sie bei Goldfolio, Ihrem Börsendienst für Gold- und Silberaktien. Jetzt schon für nur 48 Euro testen.
04.09.2025, 11:07