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20.05.2010 ‧ Richard Nitzsche

DAX stürzt ab: Air Berlin, Rheinmetall im Fokus

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Ob ungedeckte Leerverkäufe nun erlaubt sind, oder verboten werden: Ausnahmslos alle Aktien im DAX mussten während der Handelssitzung am Donnerstag satte Verluste hinnehmen. Bis Mittag hatte der deutsche Leitindex noch die 6.000 Zähler vor Augen. Am Nachmittag ging es dann Richtung Süden.  Auf Tagestief handelte der DAX über drei Prozent leichter. Ein wenig Boden konnte er gegen Tagesende gutmachen. Trotzdem, ein Minus von 2 Prozent bleibt. Der DAX fällt auf 5.867 Punkte. Grund für die schlechte Stimmung ist weiterhin die Unsicherheit auf den Kapitalmärkten.  Gerüchte über die Ausweitung des deutschen Leerverkaufs-Verbotes auf ganz Europa ließen die Kurse fallen, und auch der Euro ist wieder ins Minus gedreht und notiert bei 1,2350 US-Dollar. Am späteren Nachmittag beschleunigten schlechte US-Konjunkturzahlen die Talfahrt des DAX.  Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind überraschend gestiegen. 471.000 Amerikaner meldeten sich arbeitslos, Volkswirte hatten lediglich mit 440.000 Neuanträgen gerechnet. Und auch der Philly-Fed-Index und die US-Frühindikatoren fielen schlechter aus, als erwartet.

Aschewolke wird teuer für Air Berlin

Um 40 Millionen Euro erleichtert der isländische Vulkan Eyhafjalla die Bilanz von Air Berlin. Das mehrtägige Flugverbot setzte der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft schwer zu. Dennoch bleibt der Vorstand bei seiner Prognose und steuert in diesem Jahr ein operatives Ergebnis an, das über den 28,5 Millionen Euro des Vorjahres liegt - allerdings nur, wenn die Wolke nicht zurückkehrt.  Die Aktie verliert mit dem Gesamtmarkt rund 1,7 Prozent.

Audi mit Absatzrekord

Mit 360.760 Auslieferungen von Januar bis April erzielte Audi einen neuen Absatzrekord. Die Prognose für das laufende Jahr sieht der Vorstandvorsitzende, Rupert Stadler, optimistisch. Man erwarte weiteres Wachstum. Der Autobauer konnte sein operatives Ergebnis im ersten Quartal auf 478 Millionen steigern - mehr als dreißig Prozent. Breits in diesem Jahr will Audi wieder über eine Million Fahrzeuge ausliefern und an die Erfolgszeiten vor der Wirtschaftskrise anknüpfen. Das Marketingziel ist weiterhin, die weltweit die erfolgreichste Premiummarke zu werden. Im Rahmen dieses Konzepts will der Konzern bis 2020 eine Kapitalrendite von über 18 Prozent und eine Umsatzrendite vor Steuern von über acht Prozent erzielen.  Die Aktie verliert über 5 Prozent.

HeidelbergCement engagiert sich in Afrika

HeidelbergCement und IFC, ein Mitglied der Weltbank-Gruppe, haben eine Vereinbarung unterzeichnet, um den Ausbau der Infrastruktur in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara durch die Erhöhung des örtlichen Zementangebots voranzutreiben. IFC will für 180 Millionen Euro eine Minderheitsbeteiligung am Afrikageschäft von HeidelbergCement erwerben. Im Gegenzug verpflichtet sich HeidelbergCement, seine Kapazitäten in der Region auszubauen. "Das Investitionsprogramm wird die Entwicklung der lokalen Infrastruktur und den Bau von Wohnungen fördern, neue Arbeitsplätze schaffen und die Umweltstandards verbessern", sagte Dr. Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender von HeidelbergCement. Die Aktie verliert rund 3 Prozent.

Fußball-WM hilft Loewe

Der im SDAX notierte Hersteller von Unterhaltungselektronik Loewe teilte auf seiner Hauptversammlung am Donnerstag mit, Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal lägen leicht über Vorjahreswerten. Steigende Verkaufszahlen im Zuge der anstehenden Fußball Weltmeisterschaft wirken sich positiv aus. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2009 werde der Vorstand eine Dividende von 0,25 Euro (gegenüber 0,50 Euro in 2008) vorschlagen. Für das laufende Geschäftsjahr erwarte man ein EBIT auf Vorjahresniveau. Die Aktie fällt um 8,7 Prozent und geht mit 8,60 Euro aus dem Handel.  

Metro baut Filialnetz in Asien aus

Metro will sein Filialnetz in Asien stark ausweiten - insbesondere sollen verstärkt Media-Märkte in China eröffnet werden. 200 Millionen Investitionsvolumen, für 12 neue Märkte, sind bis 2012 geplant. Für die Expansion will Metro insgesamt 1,9 Milliarden Euro in die Hand nehmen. Nach der ersten Phase, 2012, solle entschieden werden, mit welcher Geschwindigkeit der Ausbau des Filialnetzes vorangetrieben wird. Langfristig seien mehr als 100 Elektrofachmärkte denkbar. 

Analystenprognose für Q-Cells gesenkt

Die Analysten der NordLB stufen die Aktie von Q-Cells mit "Verkaufen" ein und senken das Kursziel auf 5,00 Euro. Damit zeigen sich die Analysten uneinig. Gestern hatte Goldman Sachs den Titel zum Kauf empfohlen.

Budgetkürzungen belasten Rheinmetall

Die Aktie des Autozulieferers und Rüstungskonzerns Rheinmetall fällt um 8,7 Prozent und ist damit das Schlusslicht im MDAX. Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler stuft die Aktie von "Kaufen" auf "Verkaufen". Budgetkürzungen der Bundesregierung im Rüstungsbereich trüben den Ausblick des Unternehmens.   

Sixt schreibt Gewinn

Im ersten Quartal das Ergebnis von Deutschlands größtem Automobilzulieferer in die schwarzen Zahlen. 6,4 Millionen Euro konnte Sixt nach einem Verlust von 26,5 Millionen im Vorjahreszeitraum, erlösen.  Konzernchef Erich Sixt sieht den Hauptgrund in dem strikten Sparkurs seines Unternehmens. "Wir verzichten konsequent auf nicht ausreichend profitable Umsätze, haben unsere Kosten im Griff und verfolgen eine vorsichtige Flottenpolitik", erklärte er. Diese Unternehmenspolitik wolle man auch im weiteren Jahresverlauf beibehalten.

Solarworld stürzt weiter ab

Um 11.00 Uhr begann am heutigen Donnerstag die Hauptversammlung von Solarworld in Bonn. Die Entwicklung des Aktienkurses lässt nichts Gutes vermuten: Das Papier verliert erneut an Wert und ist im Tagesverlauf mit 8,50 Euro auf ein neues Fünf-Jahrestief gefallen.

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