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Salzgitter und ThyssenKrupp: Deutsche Stahlproduktion sinkt – Politik fordert Schutz

Salzgitter und ThyssenKrupp: Deutsche Stahlproduktion sinkt – Politik fordert Schutz
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Nikolas Kessler 09.02.2016 Nikolas Kessler

Die deutsche Stahlindustrie ist mit einem erneuten Produktionsrückgang in das neue Jahr gestartet. Auch die Perspektiven blieben angesichts der schwierigen Auftragslage weiterhin gedrückt, teilte die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Dienstag mit. Für die Aktien der Stahlproduzenten ThyssenKrupp und Salzgitter geht es daraufhin weiter bergab.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Rohstahlproduktion im Januar um zwei Prozent auf gut 3,6 Millionen Tonnen gesunken. Bereits im Dezember war die Produktion um mehr als acht Prozent eingebrochen. Vor allem die Produktion von flachgewalzten Erzeugnissen, die etwa in der Autoindustrie verwendet werden, war dabei mit zweistelligen Raten abgesackt.

Schutz vor Dumping gefordert

Angesichts der Krisenstimmung in der europäischen Stahlindustrie fordern Deutschland und sechs weitere Länder die EU zum Handeln auf. Die heimische Industrie müsse gegen "unfaire Handelspraktiken" geschützt werden, verlangen Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sowie Minister aus Italien, Großbritannien, Frankreich, Polen, Belgien und Luxemburg.

Die Unterzeichner verlangen ein schnelleres und entschiedeneres Vorgehen der EU-Kommission gegen Preisdumping und unerlaubte Subventionen in Drittländern. Vor allem China und Russland stehen im Verdacht, den europäischen Markt mit Billigstahl zu überschwämmen.

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ThyssenKrupp und Salzgitter unter Druck

Entsprechend leidet die deutsche Stahlindustrie seit längerem unter dem Verfall der Stahl- und Rohstoffpreise. Zwar hatten sich die deutschen Stahlkonzerne ThyssenKrupp und Salzgitter zuletzt wieder etwas aus der Krise gekämpft, die Aussichten bleiben jedoch eher trüb.

Für Verunsicherung und fallende Kurse hatte in der vergangenen Woche eine Hiobsbotschaft vom weltgrößten Stahlkonzern ArcelorMittal gesorgt. Zusätzlich drückt bei Salzgitter am Dienstag eine Verkaufsempfehlung der Commerzbank auf die Stimmung – das Institut hat das Kursziel von 21 auf 17 Euro gesenkt und das „Reduce“-Rating bestätigt.

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Abwarten!

Im schwachen Gesamtmarkt geht es mit den deutschen Stahl-Titeln am Dienstag weiter bergab. Die vorsichtige Hoffnung auf eine Trendwende ist damit vorerst wieder vom Tisch. Chartbild und operative Risiken sprechen weiterhin gegen ein Investment bei ThyssenKrupp oder Salzgitter.

(Mit Material von dpa-AFX)

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