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29.10.2015 Thorsten Küfner

Bayer: Langweilig, aber erfolgreich

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Der Pharma- und Agrarchemiehersteller Bayer hat heute seine Quartalszahlen vorgelegt. Diese waren wieder einmal wenig überraschend. Denn der DAX-Konzern hat wieder einmal Umsatz und Gewinn leicht steigern können. Die Aktie des wertvollsten Unternehmens Deutschlands bleibt jedenfalls ein klarer Kauf.

Konzernchef Marijn Dekkers bestätigte am Donnerstag im Kern den Konzernausblick für 2015. Allerdings wird der Rückenwind durch die Euro-Schwäche nun etwas geringer ausfallen als zuletzt angenommen. Der Umsatz dürfte im laufenden Jahr deshalb nur auf rund 46 Milliarden Euro steigen. Bisher hatte Dekkers etwa 47 Milliarden Euro veranschlagt. Das entspreche bereinigt um Wechselkursschwankungen und Zu- und Verkäufe aber weiterhin einem Plus im unteren einstelligen Prozentbereich, erklärte er. Deutlich kräftigere Zuwächse stellte der Manager weiter für den operativen Gewinn (Ebitda) vor Sonderposten und das bereinigte Ergebnis je Aktie in Aussicht. Diese dürften im oberen Zehner-Prozentbereich zulegen.

Pharmageschäft läuft stark, Agrarchemie schwächelt leicht

Während sich Dekkers wegen des Erfolgs neuer Medikamente insgesamt etwas zuversichtlicher für das Gesundheitsgeschäft zeigte, machte er wegen eines schwächeren Marktumfelds leichte Abstriche im Agrochemiegeschäft. Im dritten Quartal waren die Zuwächse im Geschäft mit Medikamenten erneut besonders stark. Das Agrarchemiegeschäft wuchs trotz Schwächen in Lateinamerika ebenfalls. Die Anfang Oktober an die Börse gebrachte Kunststoff-Tochter Covestro steigerte bei einem leichten Umsatzrückgang das operative Ergebnis deutlich. Hier halfen die niedrigeren Rohstoffkosten im Zuge des Ölpreisverfalls. Der Börsenneuling hatte bereits am Dienstag überraschend starke Eckdaten vorgelegt.

Umsatz enttäuscht, Gewinn überrascht

Von Juli bis Ende September legte der Umsatz im Gesamtkonzern dank neuer Medikamente und einem milliardenschweren Zukauf um 10,7 Prozent auf 11,04 Milliarden Euro zu. Bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie um Währungsschwankungen hätte das Plus nur 1,9 Prozent betragen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sonderposten schnellte um 27,6 Prozent auf 2,52 Milliarden Euro in die Höhe. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von knapp einer Milliarde Euro - gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten bei dem DAX-Schwergewicht zwar etwas mehr Umsatz, aber deutlich weniger Gewinn erwartet.

Xarelto sorgt für Freude

Im Gesundheitsgeschäft punktete Bayer erneut mit neueren Medikamenten. Für Schwung sorgte der Blutverdünner Xarelto, das Augenmittel Eylea, die Krebsmittel Stivarga und Xofigo sowie das Lungenhochdruckmittel Adempas. Im dritten Quartal legte der Umsatz dieser Medikamente auf 1,08 (Vorjahr: 0,75) Milliarden Euro zu. Bayer selbst erwartet im Gesamtjahr allein damit weiter einen Umsatz von mehr als vier Milliarden Euro. Zudem profitiert Bayer auch im dritten Quartal vom gut 10 Milliarden Euro schweren Zukauf rezeptfreier Medikamente vom US-Konzern Merck & Co

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Weiterhin attraktiv
Die Bayer-Zahlen sind zwar wenig berauschend, allerdings auch keine Enttäuschung, die Aktie kann im frühen Handel zulegen. Die Aussichten für den Konzern bleiben unverändert gut. Die Aktie zählt weiterhin zu den attraktivsten DAX-Titeln. Der Stopp sollte bei 98,00 Euro belassen werden.

(Mit Material von dpa-AFX)

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