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20.12.2023 Fabian Strebin

UniCredit nach 80-Prozent-Rally: Auch für 2024 ein Top-Pick?

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Unicredit

Im auslaufenden Jahr war die Aktie der UniCredit in der europäischen Bankenbranche der unangefochtene Highflyer. Rund 80 Prozent Plus stehen am Jahresende zu Buche. Nun wurde aber der Abwärtstrend gebrochen. DER AKTIONÄR erklärt, ob die Papiere auch für 2024 eine gute Wahl sind.

Vor genau sieben Jahren stand die UniCredit fast vor der Pleite. Das Geldhaus war vollgesogen mit faulen Krediten und unprofitabel. Wie viele Konkurrenten in Europa hatte man nach der Finanzkrise die Sanierung aufgeschoben. Dann ging es aber so nicht mehr weiter. Der Franzose Jean Pierre Mustier sanierte die Bank dann in Rekordzeit. Sein Nachfolger, Andre Orcel, erntet seit Frühjahr 2021 die Früchte und machte selbst vieles richtig.

Heute gehört die UniCredit zu den profitabelsten Geldhäusern Europas. Alleine seit Orcels Antritt vor rund drei Jahren hat sich der Aktienkurs fast verdreifacht. Wie erwähnt waren es dieses Jahr bisher 80 Prozent. Hinzu kommen aber noch üppige Dividenden, denn die UniCredit schüttet einen Großteil ihrer Gewinne an die Aktionäre aus.

So rechnet der Vorstand für 2023 mit einem Nettogewinn von mindestens 7,25 Milliarden Euro, die Prognose war unter dem Jahr zwei Mal angehoben worden. Die regelmäßig vom Unternehmen befragten Analysten erwarten derzeit im Mittel 7,50 Milliarden Euro. Davon sollen mindestens 6,5 Milliarden Euro an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Nun stehen jedoch nicht nur in den USA, sondern auch in der Eurozone die Zeichen auf Zinssenkungen. Das könnte Banken einen Teil der üppigen Einnahmen kosten, die die rasche Zinswende seit Sommer 2022 gebracht hatte.

Dabei lohnt sich ein Blick auf das Deposit Beta. Es gibt an, wie viel die Finanzinstitute von einer Zinsänderung an ihre Kunden weitergeben, hier in Form der Einlagezinssätze. Generell lag die Kennzahl bei der bis jetzt laufenden Zinswende deutlich unter historischen Werten. In Italien gaben Geldhäuser im Schnitt von einem Prozent höheren Zinsen zuletzt gar nur zwölf Basispunkte an ihre Kunden weiter. Umgekehrt bedeutet das, dass die Nettozinserträge noch länger auf dem aktuellen Niveau verharren könnten, trotz Zinssenkungen der EZB im kommenden Jahr.

Unicredit (WKN: A2DJV6)

Das ursprüngliche Ziel, in den Geschäftsjahren 2021 bis 2024 rund 16 Milliarden Euro auszuschütten, hat die Bank schon jetzt deutlich übertroffen. Für das Geschäftsjahr 2023 können Anleger laut Schätzungen auf eine Dividendenrendite von 6,3 Prozent hoffen. Und die Bewertung dürfte mit einem KGV von 6 noch immer unter dem Schnitt der Peers liegen. Derzeit sieht es zudem so aus, als könnte die UniCredit die Welle noch eine Weile reiten. Anleger können den jüngsten Rücksetzer daher für einen Einstieg nutzen.

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