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Deutsche Bank: Zurück im Krisenmodus?

Deutsche Bank: Zurück im Krisenmodus?
Foto: ElsvanderGun/iStockphoto
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Fabian Strebin 13.06.2025 Fabian Strebin

Der israelische Angriff auf die Atomanlagen des Iran beeinflusst heute das Marktgeschehen. Während der Gesamtmarkt mit moderaten Verlusten startete, sind Finanzwerte stärker betroffen. Hierzulande wird die Deutsche Bank mit einem deutlichen Abschlag gehandelt.

Der DAX hat sich bei einem Minus von etwas mehr als einem Prozent eingependelt. Fast am Indexende notiert hingegen die Deutsche Bank knapp über zwei Prozent schwächer. Für Banktitel ist geopolitische Unsicherheit Gift. Neben dem nach wie vor schwelenden Zollstreit der USA gegen den Rest der Welt und dem Ukraine-Krieg kommt nun eine neue Eskalation im Nahen Osten hinzu.

Heute Nacht kam es zu einem Großangriff Israels auf mehrere iranische Städte und Atomanlagen. Es war von einem Präventivschlag die Rede. Experten befürchten nun, dass sich die kriegerischen Handlungen ausweiten. Das sorgt für neue Volatilität an den Märkten. Der Ölpreis zog kräftig an und kostete mit mehr als 75 Dollar pro Barrel elf Prozent mehr als gestern.

Als global aufgestellte Universalbank steht die Deutsche Bank am hiesigen Aktienmarkt nun besonders im Fokus. Die Verluste sind auch höher als bei der Konkurrentin Commerzbank, die hauptsächlich in Deutschland und über ihre Tochter Mbank in Polen aktiv ist.

Vor allzu großen Rücksetzern könnte indes die Bewertung der Aktie einen guten Puffer bieten. Denn mit einem KGV von 9 ist die Deutsche Bank noch günstiger bewertet als die Peergroup mit 10. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,7 liegt deutlich unter dem Durchschnitt der Wettbewerber in Europa mit 1,1.

Im Vergleich zur Gesamtbranche, repräsentiert durch den Euro-Stoxx-Banks, ist die Aktie auch nicht übermäßig stark gelaufen im Gesamtjahr. Der Branchenindex kommt aktuell auf ein Plus von rund 36 Prozent, die Deutsche-Bank-Papiere auf 43 Prozent. Das entspricht aktuell Rang 9 unter den Indexmitgliedern. Die Nummer 1 ist weiterhin die französische Société Générale mit einer Performance von 77 Prozent im laufenden Jahr.

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Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Eskalation im Nahen Osten lastet heute besonders auf zyklischen Werten. Finanzwerte sind zudem immer besonders betroffen bei geopolitischen Risiken. Anleger bewahren jedoch Ruhe, denn die Deutsche-Bank-Aktie ist fundamental unterbewertet und operativ läuft es derzeit gut. Investierte bleiben an Bord mit Stopp bei 20,50 Euro.

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