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Die Deutsche Bank hat 2022 den höchsten Gewinn seit 15 Jahren erzielt. Damit ist der seit 2019 laufende Umbau erfolgreich abgeschlossen. Auch die zinstragenden Unternehmenssegmente liefern wieder gute Zahlen. Das lange kritisch beäugte Eigenkaptitalrendite-Ziel wurde klar übertroffen.
Der Vorsteuergewinn erhöhte sich zum Vorjahr um 65 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro, wie Deutschlands größtes Geldhaus heute mitteilte. Unter dem Strich entfielen auf die Aktionäre des DAX-Konzerns etwas mehr als 5,0 Milliarden Euro Überschuss nach 1,9 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Der Konsens hatte nur mit 4,64 Milliarden Euro gerechnet. Die Bank profitierte auch von einem positiven Steuereffekt in Milliardenhöhe und übertraf die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.
Bei den Erträgen wurde die Schätzung von 27,4 Milliarden Euro indes knapp verfehlt. Denn im vierten Quartal litt wie bei Konkurrenten das Beratungs- und Emissionssegment der Investmentbank. Aber auch der Handel von Anleihen, Währungen und Zinsen legte nur um 27 Prozent zu und damit etwas weniger als prognostiziert zu
„Die Transformation der Deutschen Bank in den vergangenen dreieinhalb Jahren war ein Erfolg“, bilanzierte Vorstandschef Christian Sewing, der 2019 eine grundlegende Neuaufstellung des Konzerns eingeleitet hatte. Das Investmentbanking wurde gestutzt, die Integration der Postbank ins Privatkundengeschäft vorangetrieben. „Indem wir uns auf unsere Stärken konzentriert haben, sind wir deutlich profitabler, diversifizierter und effizienter geworden“, befand Sewing. Die Anteilseigner sollen mit einer von 20 auf 30 Cent je Aktie erhöhten Dividende an dem Erfolg teilhaben.
Selbst das von Analysten lange angezweifelte Renditeziel für das Jahr 2022 übertraf die Bank deutlich: Die Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital erreichte 9,4 Prozent - angestrebt hatte der Vorstand acht Prozent. Für 2025 hat sich der Vorstand zum Ziel gesetzt, mehr als zehn Prozent Rendite zu erreichen. 2021 waren es 3,8 Prozent.
Bestätigt wurde zudem der Ausblick für das Jahr 2025, was bedeutet, dass die Eigenkapitalrendite mehr als zehn Prozent erreichen soll. Das durchschnittliche jährliche Ertragswachstum will man bei 3,5 bis 4,5 Prozent halten, die Aufwand-Ertrags-Relation soll bei 62,5 Prozent landen. Nicht gerüttelt wird weiterhin am Ziel acht Milliarden Euro im Zeitraum 2021 bis 2021 insgesamt an die Aktionäre auszuschütten.
Das Management der Deutschen Bank konnte zum Ende des mehrjährigen Umbaus einmal mehr überraschen. Die Gewinne sprudeln wieder, vor allem auch aus der Unternehmens- und Privatkundensparte, welche lange als Sorgenkinder galten. Die Dividende wurde zudem planmäßig erhöht.
Die Aktie geht nach Zahlen in den Korrekturmodus über, scheinbar nutzen viele Anleger die gute Vorlage zu Gewinnmitnahmen. Die Aktie ist eine laufende Empfehlung und hat mittelfristig noch reichlich Potenzial.
Mit Material von dpa-AFX.
