Dem aktuellen Sparprogramm der Deutschen Bank sollen nach unbestätigten Medienberichten in Deutschland knapp 9.000 Stellen zum Opfer fallen. Das wäre die Hälfte der international angekündigten 18.000 Jobs, die bis 2023 wegfallen sollen. Egal wie viele Arbeitsplätze am Ende gestrichen werden, die Kürzungen bei der Deutschen Bank sind dringend notwendig.
Eine wichtige Kennzahl, die bei Finanzinstituten die Profitabilität misst, ist die Cost-Income-Ratio. Hier werden die Erträge ins Verhältnis mit den Kosten gesetzt. Veranschaulicht bedeutet das, wie viele Cent von jedem verdienten Euro bei einer Bank für Kosten aufgewendet werden. In der Eurozone lag der Wert zuletzt bei knapp 70 Prozent. Deutschland bildet mit 85 Prozent vor Belgien das Schlusslicht. Aber wer schneidet noch schlechter ab? Richtig, die Deutsche Bank. Hier lag das Kosten-Ertrags-Verhältnis im zweiten Quartal bei 113 Prozent.
Und das ist kein Ausrutscher. Seit Jahren operiert die Bank unprofitabel und mit einem hohen Kosten-Ertrags-Verhältnis. Der größte Kostenblock sind dabei die Mitarbeiter. Aktuell sind es 91.700. 18.000 sollen jetzt gehen. Neben den sinkenden Kosten sollen die Erträge steigen. Die Deutsche Bank könnte dabei allerdings das Problem haben, was sie schon die letzten Jahre verfolgt: Die Erträge sinken schneller als die Kosten. Die Kosten-Ertrags-Quote wird so nicht sinken. Wie der Wert von 70 Prozent erreicht werden soll, der als neues Ziel ausgegeben wurde, ist fraglich.
Der Chart der Deutschen Bank ist ein Trauerspiel. Hoffnung auf Besserung gibt es leider auch nicht. Mehrere anhängige Rechtsstreitigkeiten und andauernde Niedrigzinsen trüben den Ausblick ein. Der Erfolg des jüngsten Sanierungsprogramms ist mehr als fraglich. Seit der Bekanntgabe hat die Aktie zwölf einmal Prozent nachgegeben. Für ein Engagement gibt es wesentlich bessere Aktien.