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23.06.2023 Lars Friedrich

Commerzbank: Polen-Tochter belastet mit 342 Millionen Euro zusätzlich

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Commerzbank

Immer Ärger mit der mBank: Die Commerzbank teilt heute Abend mit, dass die polnische Tochter nach einem EuGH-Urteil zusätzliche Vorsorge für Schweizer-Franken-Kredite in Höhe von 342 Millionen Euro betreiben muss. In dem Zusammenhang äußert sich die Commerzbank auch zu den Auswirkungen für das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr.

Mit einem Zitat von Finanzvorständin Bettina Orlopp versucht die Commerzbank die Nachricht nett zu verkaufen: „Mit ihrem sehr profitablen Kerngeschäft, ihrer umfangreichen Vorsorge und ihrer guten Kapitalausstattung kann die mBank den Folgen des Urteils aus einer starken Position begegnen.“ Orlopp zufolge ist die mBank weiterhin bestrebt, mit ihren Kreditnehmern außergerichtliche Vergleiche abzuschließen. Klingt gut, aber in der Praxis heißt das, dass sich die zusätzliche Vorsorge in Polen entsprechend belastend auf das Ergebnis der Commerzbank im zweiten Quartal auswirken wird.

Prognose unter Vorbehalt

Tröstlich allerdings: „Trotz dieser Belastung strebt die Commerzbank für das Geschäftsjahr 2023 weiterhin ein deutlich höheres Konzernergebnis an als im Jahr 2022“, teilt die Bank mit. Dieser Ausblick hänge jedoch von der weiteren Entwicklung bei den Schweizer-Franken-Krediten der mBank ab und basiere auf der Annahme, dass es „lediglich zu einer milden Rezession in Deutschland kommt“.

Hintergrund der aktuellen Vorsorge-Entscheidung ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu Fremdwährungskrediten eines mBank-Rivalens. Im Zuge dessen wurde das Modell zur Bemessung der Vorsorge für Rechtsrisiken laut Commerzbank angepasst. Insgesamt würde sich die Summe nun auf rund 7,5 Milliarden Zloty belaufen, was rund 1,7 Milliarden Euro entspricht.

Commerzbank (WKN: CBK100)

So richtig juckt die Nachricht, die kurz nach Xetra-Handelsschluss veröffentlicht wurde, erst einmal nicht mehr. Der Kurs der Commerzbank-Aktie stand ohnehin bereits den ganzen Tag über unter Druck und pendelt sich zum Wochenausklang bei minus 5,7 Prozent (9,64 Euro) ein. Es gilt das Fazit vom Vormittag (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende).

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

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