Die Commerzbank eilt von einem Jahreshoch zum nächsten – so auch am vergangenen Freitag. Neue Konjunkturzahlen gaben Auftrieb und könnten endlich auch auf eine generelle Wirtschaftswende hindeuten. Das sind positive Nachrichten für die Commerzbank-Aktie.
In der deutschen Industrie mehren sich Hinweise auf ein Ende der Schwächephase. Im April haben die Industriebetriebe den zweiten Monat in Folge mehr Aufträge erhalten. Im Monatsvergleich legten die Bestellungen im verarbeitenden Gewerbe um 0,6 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt Ende letzter Woche in Wiesbaden mitteilte. Der Zuwachs folgt auf einen kräftigen Anstieg im Monat zuvor.
Jens-Oliver Niklasch, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, spricht von einer möglichen Trendwende für den Industriesektor. Glätte man die sehr volatilen Auftragszahlen auf Drei-Monats-Basis, dann gehörten die Tiefstände der monatlichen Neuaufträge bereits der Vergangenheit an. Dies passe zu anderen Indikatoren, die in jüngster Zeit einen ähnlichen Verlauf aufwiesen.
Für die weitere operative Entwicklung der Commerzbank wäre ein stärkeres Wachstum bei einer der Kernkundengruppen wichtig, um die Unternehmensziele für die kommenden drei Jahre zu erreichen. Zwar könnte der Druck auf die Zinsmarge nachlassen, da die Leitzinssenkungen dieses Jahr ein Ende finden könnten. Das aktuelle Zinsniveau sorgt aber ohnehin für Herausforderungen.
Daher wäre eine Volumenausweitung bei der Kreditvergabe ein wichtiger Hebel für mehr Erträge. Die Commerzbank gehört nach wie vor zu den Geldhäusern, die in der Eurozone am stärksten von der Zinsentwicklung abhängen. Die Nettozinserträge machen über 70 Prozent der Erlöse aus. Zwar sollen die Provisionserträge in den kommenden Jahren kräftig zulegen. Die Haupteinnahmequelle wird dennoch das Kreditgeschäft bleiben.
Die Rally der Commerzbank-Aktie geht unvermindert weiter. Im laufenden Jahr brachte sie Anlegern bereits rund 80 Prozent Rendite. Die Bewertung ist mit einem KGV von 12 mittlerweile aber höher als der Branchendurchschnitt von 9. Eine Konsolidierung wäre inzwischen aus charttechnischer Sicht gesund. Wer neu in den Sektor investieren will, kann daher zur Deutschen Bank greifen.
Investierte Anleger bleiben an Bord.
Mit Material von dpa-AFX.
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