Adyen: Brutaler Absturz - das ist der Grund

Der niederländische Zahlungsabwickler Adyen bekommt die indirekten Auswirkungen der neuen US-Zollpolitik voll zu spüren. Diese wirkte sich bereits im abgeschlossenen ersten Halbjahr negativ aus. Anleger reagieren entsetzt und stoßen die Aktie massenhaft ab.

Adyen ist beileibe kein Leichtgewicht – der Zahlungsdienstleister ist vielmehr einer der führenden Fintech-Player in Europa. Die nun für das zweite Quartal und das erste Halbjahr veröffentlichten Zahlen schmecken den Anlegern gar nicht. Die Aktie verliert derzeit fast 20 Prozent an Wert – das ist der größte Kurseinbruch seit zwei Jahren.

Der Grund ist, dass die Wachstumsprognose für 2025 nicht mehr zu halten ist. Es sei „unwahrscheinlich“, dass es zu einer Beschleunigung des Wachstums komme, wie kürzlich noch in Aussicht gestellt, heißt es nun von Adyen. Das liege an den US-Zöllen, die den Onlinehandel belasteten und so zu einem geringeren Zahlungsvolumen führen dürften.

Auf den ersten Blick verlief das erste Halbjahr zufriedenstellend – die EBITDA-Marge lag mit 50,0 Prozent leicht über den Markterwartungen (49,6 Prozent). Aber das verarbeitete Zahlungsvolumen enttäuschte mit 649,0 Milliarden Euro, denn der Konsens hatte 662,2 Milliarden Euro auf dem Zettel. Der Nettoumsatz stieg zwar um 20 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro, blieb aber leicht hinter der Prognose zurück.

Auch beim EBITDA blieb man trotz eines Anstiegs um 28 Prozent auf 543,7 Millionen Euro im ersten Halbjahr hinter den Erwartungen zurück. „Während die Schwäche durch ein schwächeres Endmarkt-Wachstum verursacht wurde, erwarten wir, dass die zentrale Debatte über Adyens mittelfristiges Wachstumsprofil geführt werden wird und darüber, ob die Messlatte ausreichend neu justiert wurde“, kommentierte Barclays-Analyst Sven Merkt in einer Studie als Reaktion auf die Zahlenpräsentation.