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02.01.2023 Lars Friedrich

Steinhoff: Kredit über 132 Millionen Euro verlängert – aber zu welchem Preis

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Steinhoff

Nach dem Crash wieder aufwärts? Mit einem Plus von rund acht Prozent ist der Kurs der Steinhoff-Aktie heute ins neue Jahr gestartet. Zudem konnte Steinhoff bereits kurz vor Weihnachten noch die Verlängerung einer Kreditlinie verkünden. So richtig positiv ist das alles bei genauer Betrachtung trotzdem nicht.

Nach der Ankündigung, dass für Steinhoff-Anleger eine Quasi-Enteignung um 80 Prozent geplant ist, hatte die von einem Milliarden-Bilanzskandal schwer erschütterte Holdinggesellschaft kurz vor Weihnachten noch die Verlängerung einer Fazilität in Höhe von 132 Millionen Euro gemeldet. Verlängert wurde von Ende Juni 2023 auf Ende Juni 2026. Dazu gibt es zwei Optionen auf Verlängerung um je ein Jahr. Der Zinssatz wurde von zehn auf 15 Prozent PIK (Payment-in-kind) erhöht.

In seinem Artikel zur geplanten Horror-Verwässerung der Steinhoff-Anleger (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende) hatte DER AKTIONÄR bereits Mitte Dezember darauf hingewiesen, dass der Kurs, der damals knapp unter vier Cent lag, noch weiter fallen könnte. Tatsächlich wird die Aktie inzwischen unter drei Cent gehandelt. Auf diesem Pennystock-Niveau sind gelegentliche Kursausschläge nur Abbild der dramatischen Gesamtlage und keine Vorboten für nachhaltige Besserung.

Steinhoff (WKN: A14XB9)

Keine Überraschung: Angesichts steigender Zinsen wird die Rettung für Steinhoff nicht billiger. Anlegern drohen weitere Verluste, falls Steinhoff einmal mehr Schulden durch den Verkauf oder die Weitergabe von Vermögenswerten an Gläubiger begleichen muss. Steinhoff hat insgesamt zehn Milliarden Euro Schulden. DER AKTIONÄR hat in den vergangenen Jahren stets vom Kauf der Steinhoff-Aktie abgeraten und diese trotz gelegentlicher Aufwärtsschübe als reines Zocker-Papier bewertet. Der Kursverlauf bestätigt diese Einschätzung eindrucksvoll.

Behandelte Werte

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