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Ein weiteres IPO aus dem letzten Jahr feiert sein einjähriges Börsenjubiläum. Und ein weiteres Mal fällt die Bilanz nach zwölf Monaten am Kapitalmarkt mehr als ernüchternd aus. Die Erwartungen, die zum IPO geschürt wurden, konnte Mister Spex bislang nicht erfüllen. Das hängt auch mit der Geschäftsentwicklung der Berliner zusammen.
Am 2. Juli 2021 ging Mister Spex zu einem Ausgabepreis von 25 Euro pro Aktie in Frankfurt an die Börse. Ein Jahr später notierte die Aktie am Freitag bei Handelsschluss 79 Prozent leichter bei 5,43 Euro. Für den Niedergang des Omni Chanel-Brillenhändlers gibt es eine Reihe von Gründen.
Zum einen enttäuschte das Wachstum des Unternehmens. Während im ersten Quartal 2021 der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch um 30 Prozent zulegen konnte, war das Wachstum von sechs Prozent im Q1 dieses Jahres eher mau. Besonders schwer wiegt dabei, dass das Unternehmen im Segment der margenstarken Korrektionsbrillen gegenüber dem Vorjahr überhaupt nicht zulegen konnte.
Gleichzeitig schlugen die gestiegenen Personalkosten, die im Zuge der Eröffnung neuer Filialen anfielen, auf das Ergebnis durch. Alleine im ersten Quartal häufte Mister Spex einen Verlust von rund zehn Millionen an – 80 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Ein weiterer Belastungsfaktor ist zweifelsohne, das sich in den letzten Monaten stark eingetrübte Sentiment im E-Commerce-Sektor. Allein seit Anfang des Jahres hat sich der Kurs der Mister Spex-Aktie fast halbiert. Das KUV liegt mittlerweile bei nur mehr 0,6.
Mister Spex reiht sich ein in die Riege der deutschen Wachstumsunternehmen, die im vergangenen Jahr mit großen Ambitionen an die Börse gegangen sind, diesen jedoch nicht gerecht wurden. Ein zeitnaher Kursausbruch nach oben zeichnet sich nach der jüngsten Bodenbildung nicht ab. DER AKTIONÄR bleibt bei Mister Spex weiter an der Seitenlinie.
