Die LVMH-Aktie rauscht weiter in die Tiefe und kämpft zum Wochenstart mit der 500-Euro-Marke. Dennoch: LVMH dürfte einer der am besten positionierten Luxusplayer sein, um die Trump-Krise zu überwinden. Warum und wieso sich die Kluft zwischen Gewinnern und Verlierern nun noch weiter vergrößern dürfte, beleuchtet DER AKTIONÄR.
Laut Barclays-Analystin Carole Madjo erwirtschaften die Luxuskonzerne rund 20 Prozent ihres Umsatzes in den USA. Aufgrund ihrer enormen Preissetzungsmacht dürften die Unternehmen Preiserhöhungen leicht durchsetzen können und weiterhin Kunden anlocken – auch wenn die Preise in den letzten Jahren bereits deutlich angezogen sind. Allerdings könnte die Nachfrage „stärker als üblich" beeinträchtigt werden.
Hier ist nun Stock-Picking angesagt. LVMH hat zwar ein hohes US-Engagment, aber auch einen großen Vorteil: Die Hauptmarke Louis Vuitton hat dort einige Produktionsstätten. Auch Moncler könnte aufgrund des geringeren US-Engagements weniger betroffen sein, während Hermès Preiserhöhungen noch leichter an die Endkunden weitergeben können dürfte. Da die Zölle für Großbritannien niedriger sind (zehn Prozent), könnte auch Burberry profitieren. Zum Vergleich: Wie hoch die Zölle für die wichtigsten Exportländer der Modeindustrie sind, lesen Sie hier.
Potenziell größte Verlierer
RBC-Analyst Piral Dadhania ist ebenfalls bullish für LVMH und Moncler. Burberry und Swatch schätzt er dagegen aufgrund ihrer strategischen Unternehmensprozesse als gefährdeter ein. Bloomberg-Analystin Deborah Aitken geht davon aus, dass Hermès, Kering, LVMH und Prada in der Lage sein werden, die Markenpreise zu erhöhen und das Design anzupassen, um die zusätzlichen Kosten auszugleichen. Aufstrebende Marken wie Tapestry und Capri seien dagegen anfälliger, da die Produktion hohen Abgaben in Asien ausgesetzt ist und der Preisgestaltungsspielraum begrenzt ist. Auch Ralph Lauren gehört zu den Konzern, die am stärksten in Nordamerika engagiert sind.
Die LVMH-Aktie, neben Hermès einer der Sektor-Favoriten des AKTIONÄR, verliert am Montag in einem extrem schwachen Marktumfeld rund sechs Prozent. Dennoch überzeugen beide Beide Luxuskonzerne mit starker Preissetzungsmacht und robusten Geschäftsmodellen. Langfristig bleiben die Chancen, Anleger sollten dennoch die empfohlenen Stoppkurse im Blick behalten: 490 Euro bei LVMH, 1.850 Euro bei Hermès.
Hinweis: Die LVMH-Aktie ist auch Teil des AKTIONÄR-Depots sowie des European Champions Index vom AKTIONÄR. Alle wichtigen Informationen zum Index finden Sie hier.
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