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22.02.2022 Maximilian Völkl

Amazon: Keine Aufspaltung in Sicht – das sind die Gründe

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Der Hedgefonds Third Point des aktivistischen Investors Daniel Loeb hat zuletzt erklärt, dass bei Amazon durch die aktuelle Struktur ein ungenutzter Wert von einer Billion Dollar brach liegt. Doch es gibt auch einige Gründe dafür, warum der Tech-Riese eines der letzten echten Konglomerate ist. Viele Experten sehen eine Logik hinter der Vorgehensweise des Konzerns.

Einer der großen Vorteile von Aufspaltungen ist, dass die Unternehmensteile eigenständig einen besseren Zugang zum Kapitalmarkt haben. Für Amazon spielt das allerdings keine große Rolle. „Im Gegensatz zu anderen Branchen (…) haben große Technologieunternehmen reichlich Zugang zu Kapital und zu Geschäftsbereichen, die noch nicht ausgereift sind“, betont Michael Kagan, Leiter der Abteilung für Aktionärsberatung und strukturierte Lösungen der Citigroup in Nordamerika. Der Shareholder Value könne durch eine Ausgliederung einzelner Sparten deshalb weder operativ noch finanziell so einfach gesteigert werden.

Zudem gibt es bei Amazon aber auch über alle Geschäftsbereiche hinweg eine große Gemeinsamkeit. Denn auch, wenn dies auf den ersten Blick kaum erkenntlich ist, verbindet die gemeinsame Grundtechnologie alle Sparten. „In der Welt der Technologie gibt es typischerweise eine zugrundeliegende Technologie, die die verschiedenen Segmente eines konglomeraten Unternehmens durchdringt“, erklärt M&A-Experte Richard Grossman. „Im Gegensatz dazu gibt es bei einem klassischen Konglomerat oft weniger Überschneidungen zwischen den verschiedenen Geschäftsbereichen.“

Ein weiterer Grund, der gegen die Aufspaltung spricht, ist, dass Amazon nach wie vor von Gründer Jeff Bezos dominiert wird. „Die bestehende Kontrolle der Stimmrechte durch die Gründer sorgt dafür, dass viele Vorstände von Tech-Unternehmen weniger durch Aktivisten beeinflusst werden, die ein Haupttreiber von Aufspaltungen sind“, so Citi-Experte Kagan.

Amazon.com (WKN: 906866)

Die einzelnen Sparten von Amazon dürften tatsächlich mehr wert sein als das gesamte Konglomerat. Doch die bestehenden Strukturen sorgen natürlich dafür, dass Cash Cows wie die Cloud-Sparte finanziellen Spielraum für weitere Expansionsschritte liefern. Das schafft Wachstumsfantasie. Für den AKTIONÄR gilt: Egal, ob aufgespalten oder in der aktuellen Form, langfristig bleibt Amazon eine Wachstumsmaschine und deshalb auf der Empfehlungsliste.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hie-rauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.com.

Aktien von Amazon.com befinden sich im AKTIONÄR-Depot.

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