Kommt die Fed ins Grübeln?

Die US-Notenbank hat in ihrer jüngsten Sitzung die Leitzinsen um 25 Basispunkte angehoben. Fed-Chef Powell ließ zwar offen, ob es weitere Anhebungen geben wird. Doch er machte deutlich, dass die Fed nicht plant, in diesem Jahr Senkungen vorzunehmen. Der Markt geht derzeit allerdings von einem anderen Szenario aus.

Das FedWatch Tool zeigt, dass eine Zinspause beim Juni-Meeting zu 95 Prozent im Markt eingepreist ist. Das kommt angesichts der Worte von Powell in der letzten Woche nicht überraschend.

Betrachtet man jedoch die Erwartungen für die letzte Fed-Sitzung des Jahres, im Dezember, fällt ein großer Unterschied auf. Denn die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Notenbank die Leitzinsen wenigstens einmal senkt, liegt bei mickrigen 0,1 Prozent.

Glaubt man dem altbekannten Börsen-Sprichwort „Der Markt hat immer recht“, so dürfte die Fed schon bald ihre Ansichten ändern und Zinssenkungen in Aussicht stellen. Darauf deuten auch die jüngsten Inflationsdaten vom Mittwoch hin.

Die Teuerungsrate sank im April im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 4,9 Prozent und liegt damit deutlich unter ihrem Höchststand von 9,1 Prozent aus dem Juni 2022.