Während der DAX am heutigen Handelstag weitere Zugewinne verzeichnen kann, muss die Aktie von Zalando deutlich Federn lassen. Mehr als drei Prozent geht es bei dem Papier nach unten. Nur die Aktie der Commerzbank verliert noch stärker. Grund für die schwache Tages-Performance ist eine Abstufung durch die US-Investmentbank Morgan Stanley.
Luke Holbrook, Analyst bei Morgen Stanley hat das Papier von „Equalweight“ auf „Underweight“ abgestuft. Das Kursziel liegt bei 28,50 Euro (aktueller Kurs: 32,68 Euro). Seit der US-Zollflut seien die Aktien per Saldo gestiegen, obwohl die Risiken zugenommen hätten, so Holbrook in seiner am Mittwoch vorliegenden Neubewertung. Zudem werde About You bei der Übernahme höher bewertet als Zalando. Er hatte angesichts höherer Marktanteile sowie besserer Profitabilität und Barmittelzuflüsse anderes erwartet. Zalando hatte sich zuletzt mehr als 90 Prozent des Grundkapitals seines Konkurrenten gesichert. Mit dem Preis dafür sei About You insgesamt mit 1,2 Milliarden Euro bewertet, so Holbrook.
Seit dem Jahrestief Anfang April infolge des Zollkonflikts hatten sich die Zalando-Aktien zeitweise um gut ein Drittel erholt auf 36,76 Euro, bevor sie zuletzt wieder etwas korrigierten, lagen damit aber per Dienstagsschluss im April noch gut sechs Prozent im Plus. Mit dem heutigen Kursminus ist die Aktie auch wieder unter die 50-Tage-Linie zurückgefallen, was das kurzfristige charttechnische Bild erneut eintrübt.
Die Aktie von Zalando war Anfang April unter den Stopp des AKTIONÄR gefallen und wurde dementsprechend verkauft. Investmentstory und Marktumfeld bleiben jedoch perspektivisch intakt. Der Titel sollte deswegen auf der Watchlist behalten werden. Allerdings warten interessierte Anleger klare positive Signale ab. Unterstützung erhält die Aktie von der 200-Tage-Linie, die derzeit bei knapp 30 Euro verläuft.
Enthält Material von dpa-AFX