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23.04.2020 Alfred Maydorn

Was macht eigentlich Warren Buffett? Sind seine 128 Milliarden Dollar schon weg?

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Berkshire Hathaway

Aus dem Newsletter maydornsmeinung: „Sei gierig wenn andere ängstlich sind“, ist einer der bekanntesten Leitsätze von Warren Buffett. Da hätte er eigentlich in den vergangenen Wochen ordentlich einkaufen müssen. Denn ängstlich waren (und sind) die meisten Anleger. Und Geld hat Buffett auch genug, der Cashbestand von Berkshire Heathaway wächst seit Jahren immer weiter und hat mittlerweile die Rekordsumme von 128 Milliarden Dollar erreicht. Wiederholt hatte sich Buffett über die zu hohen Unternehmensbewertungen beklagt und sich mit größeren Käufen sehr zurückgehalten.

Durch den Taifun

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Aber jetzt ist nicht nur die Angst an den Märkten zurück, auch die Bewertungen der Unternehmen haben sich verringert, in einigen Branchen sogar drastisch. Aber Buffett wartet weiter ab. Er möchte sich „in Sicherheit wissen“ und seine Investoren schützen. Sein Partner Charlie Munger sieht sich und Buffett als Schiffskapitäne, die versuchen das Schiff (Berkshire Heathaway) durch einen Taifun zu navigieren, um mit einer Menge Liquidität wieder herauszukommen.

Buffett ist nicht allein

Das klingt ganz vernünftig, aber diese Strategie weicht natürlich extrem von der Angst-Gier-Philosophie ab. Und sie hat den Nachteil, dass die Kurse, wenn der „Taifun“ vorbei ist, schon wieder stark gestiegen sein werden und Buffett dann sicherlich wieder die Bewertungen zu hoch sind. Und spätestens dann werden seine Aktionäre fragen, warum er denn dieses Mal die Krise nicht zum Kauf genutzt hat. Auch wenn Buffett über jeden Zweifel erhaben ist, auch ihn persönlich würde es sicherlich ärgern, eine wirklich gute Kaufchance nicht genutzt zu haben.

Warum ich Ihnen das alles schreibe? Ganz einfach, weil es hunderten oder sogar tausenden Investoren und Fondsmanagern ähnlich geht wie Warren Buffett. Sie hatten schon vor der Krise außergewöhnlich viel Cash – wenn auch sicherlich niemand außer Buffett 128 Milliarden Dollar – und haben jetzt vermutlich sogar noch mehr. Denn nicht wenige haben in den zurückliegenden Wochen aus Angst vor weiter fallenden Kursen Aktien verkauft und Liquidität aufgebaut.

Der (Kauf-)Druck wir größer

Sollte sich die Erholung an den Börsen fortsetzen, dann wird der Druck, wieder Aktien zu kaufen größer – sowohl von außen als auch von innen. Niemand, bis auf vielleicht Warren Buffett, kann es sich leisten bei steigenden Kursen zu viel Cash zu halten und unterinvestiert zu sein. Schon gar nicht, wenn man zuvor vielleicht sogar zu Tiefstkursen verkauft hat.

Aber wer weiß, vielleicht hat ja Warren Buffett doch schon gekauft. Sicher wissen wird man das erst, wenn er seine Transaktionen veröffentlichen muss, also zum Quartalsende. Berkshire Heathaway wird seinen Abschluss vom ersten Quartal Anfang Mai vorlegen. Aber die Wahrscheinlichkeit ist angesichts der jüngsten Äußerungen eher gering, dass Buffett tatsächlich große Käufe getätigt hat. Bleiben die vielen anderen Fondsmanager, von denen viele mehr und mehr unter Druck geraten, unter Kaufdruck. Und der wird sich irgendwann entladen in Aktienkäufen entladen und die Kurse steigen lassen.

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Buchtipp: University of Berkshire Hathaway

Wenn Warren Buffett und Charlie Munger zur Berkshire-Hathaway-Hauptversammlung bitten, hört die gesamte Finanzwelt gebannt zu. Zehntausende pilgern zu dem jährlich stattfindenden Happening. Dort erklären Buffett und Munger ihre Investmententscheidungen, äußern sich zur weltwirtschaftlichen Lage und geben intime Einblicke in ein Denken, das Buffett zum größten Investor aller Zeiten gemacht hat. Daniel Pecaut und Corey Wrenn haben quasi stellvertretend für ihre Leser regelmäßig die Aktionärstreffen beim „Orakel von Omaha“ besucht und mitgeschrieben. „University of Berkshire Hathaway“ ist das Skript von 20 Jahren Omaha. Die Autoren zitieren die wichtigsten Aussagen der Investment-Gurus, ordnen ein und erklären Hintergründe. Ein geniales „Tagebuch“ für alle Buffett- und Munger-Fans und ein unverzichtbarer Ratgeber für alle Value-Investoren.

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