Mit jeweils neuen Rekordhochs verabschieden sich die großen US-Indizes Dow Jones und S&P 500 aus einer spannenden Handelswoche, die insbesondere durch Quartalszahlen und eine Überraschung am Freitag geprägt war.
Denn es war der heute veröffentlichte und stärker als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht, der dem Dow Jones Industrial und dem S&P 500 Rekorde bescherte. Die US-Wirtschaft schuf im Juli mehr Arbeitsplätze als erwartet. Zudem legten die Stundenlöhne etwas stärker als gedacht zu, während die Arbeitslosenquote überraschend deutlich auf den tiefsten Stand seit Beginn der Corona-Krise im März 2020 fiel.
Zum Handelsschluss gewann der New Yorker Leitindex 0,41 Prozent auf 35.209 Punkte und verbuchte auf Wochensicht damit ein Plus von 0,8 Prozent. Der marktbreite S&P ging mit einem Zuwachs von 0,17 Prozent auf 4.437 Punkte ins Wochenende.
Etwas unter Druck mit minus 0,48 Prozent auf 15.109 Punkte geriet nach den Jobdaten der Nasdaq 100. Denn die US-Notenbank Fed macht eine Straffung ihrer Geldpolitik vor allem von Verbesserungen am Arbeitsmarkt abhängig. Steigen die Zinsen, spüren dies die wachstumsträchtigen Technologie-Unternehmen besonders, da sich dann die Wachstumsfinanzierungen verteuern. Apple gaben am Freitag um 0,6 Prozent nach, Amazon schlossen 0,9 Prozent tiefer.
"Es scheint, als würde die US-Jobmaschine einen Gang höher schalten und die Erholung sich beschleunigen", kommentierte Christian Scherrmann, US-Volkswirt der Fondsgesellschaft DWS, die Daten. "Der Arbeitsmarktbericht zeigt, dass mehr und mehr Menschen den Weg zurück in die Normalität finden, länger arbeiten und sogar etwas mehr verdienen." Die positive Überraschung dürfte die US-Notenbank einen Schritt näher an den Punkt bringen, an welchem sie ein Zurückfahren der Anleihekäufe in Aussicht stelle, so der Ökonom.
Weil von einer strafferen Geldpolitik mit womöglich bald steigenden Zinsen Banken besonders profitieren - etwa über höhere Einnahmen im Kreditgeschäft - verzeichneten am Freitag Finanzwerte kräftige Kursgewinne. Auf dem ersten Platz im Dow stiegen Goldman Sachs auf ein Rekordhoch, zum Handelsende gewannen sie knapp darunter dreieinhalb Prozent. JPMorgan folgten mit plus 2,8 Prozent.
Mit Material von dpaAFX.