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07.04.2016 Werner Sperber

Volkswagen: Machtkämpfe zeugen von fehlender Einsicht

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Anscheinend glauben noch immer einige im Konzern, Volkswagen habe etwas zu verteilen – außer Sorgen. Der Betriebsrat will Sicherheit für die Arbeitsplätze, soweit es geht, und die Manager ihre Zahlungen für außergewöhnlich gute Leistungen (Bonus). Dabei haben sich die Spitzenmanager bislang nicht mit Ruhm bekleckert, sie vertrösten immer weiter bei der Aufklärung des Abgas-Betrugs, der vielleicht auch juristisch als Betrug zu werten ist.

Was zählt ein Pakt, wenn die Firma pleite ist?
Im schlimmsten anzunehmenden Fall geht der Volkswagen-Konzern in die Insolvenz. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, möchte der Betriebsrat jedoch ausschließlich für Deutschland einen „Zukunftspakt“ mit dem Vorstand vereinbaren, bei dem „feste Produkt-, Stückzahl- und Investitionszusagen für die nächsten Jahre“ festgeschrieben werden sollen. Der Betriebsrat habe „den Eindruck, dass der Diesel-Skandal hinterrücks dazu genutzt werden soll, personelle Einschnitte vorzunehmen, die bis vor wenigen Monaten kein Thema waren“. Es gebe ein gravierendes Vertrauensproblem mit dem Vorstand, „ständige wechselnde Zielvorgaben, das Fehlen einer verlässlichen, langfristigen Strategie für die Marke Volkswagen oder pauschale, nicht zu Ende gedachte Sparvorgaben sind hierfür nur einige Beispiele“.

Was zahlt eine Firma, wenn sie pleite ist?
Trotz der drohenden hohen Milliarden-Belastungen für mögliche Strafen, Rückrufe von Dieselautomobilen oder Schadenersatz für Kursverluste nach fehlerhafter beziehungsweise zu später Berichterstattung des Konzerns per adhoc wollen die Manager wohl ihre Boni. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet und zitiert einen Betriebsrat: „Dem Management fehlt offenbar jedes Gespür für den Ernst der Lage.“ Hans Dieter Pötsch soll bereits zehn Millionen Euro bekommen haben, weil er vom besser bezahlten Posten als Finanzvorstand in den Aufsichtsrat gewechselt ist. Einem Konzernsprecher zufolge ist das alles „pure Spekulation“. Allerdings sagte er auch: „Der Volkswagen -Konzern steht dazu, die eingegangenen vertraglichen Verpflichtungen aus dem Arbeitsverhältnis jedes Mitarbeiters zu erfüllen – das schließt das Vertragsverhältnis mit Herrn Pötsch als Vorstand ein.“

Wer nur streitet, löst keine Probleme
Am 28. April soll das Unternehmen die Zahlen für das vergangene Jahr und dabei auch die Zahlungen an die Manager einschließlich der Boni vorlegen. Was auch immer in diesem Bericht stehen wird, eines ist sicher. Im Konzern gehen sich nun immer mehr Gruppen gegenseitig an, um die eigenen Pfründe zu sichern. Diese Gruppen übersehen dabei die Gefahr, den Konzern insgesamt (vielleicht zu stark) in Mitleidenschaft zu ziehen. Solange nicht alle daran arbeiten, den Abgasbetrug aufzuklären und durch Leistung und Wahrheit wieder mehr Menschen überzeugen Volkswagenkonzern-Autos zu kaufen, sollten auch Anleger vom Kauf einer Aktie Abstand halten.

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