Update: Die Rigetti-Zahlen sind da – so lief das Q2

Inzwischen liegen die Quartalszahlen von Rigetti vor. Quintessenz: Umsatz und Verlust je Aktie verfehlten die Erwartungen. Während der Erlös mit 1,80 Millionen Dollar nur knapp unter der Erwartung von 1,87 Millionen Dollar lag, fiel der Verlust je Aktie mit 0,13 Dollar höher aus als die prognostizierten minus fünf Cent und lag auch über dem Vorjahreswert von minus acht Cent. Nachbörslich ging die Aktie zunächst um bis zu fünf Prozent nach unten. Zuletzt verzeichnete sie noch ein Minus von rund zwei Prozent. Eine große Überraschung blieb aus, ebenso wie eine große Enttäuschung.

Im zweiten Quartal 2025 schloss Rigetti den Verkauf von Stammaktien mit einem Bruttoerlös von 350 Millionen Dollar im Rahmen seines zuvor bekanntgegebenen At-the-Market-Aktienangebotsprogramms ab. Zum 30. Juni 2025 verfügte Rigetti über rund 571,6 Millionen Dollar an liquiden Mitteln, kurzfristigen Anlagen und zum Verkauf verfügbaren Investitionen – und das ohne Schulden. Damit ist das Unternehmen bestens aufgestellt, um die kommerzielle Skalierung seiner Quantencomputer voranzutreiben, obwohl im Q2 unter dem Strich ein Verlust von 39,6 Millionen Dollar zu Buche stand. 

Nachfolgend der ursprüngliche Artikel mit dem Ausblick auf die Quartalszahlen: 

Nachdem jüngst die Quantenunternehmen IonQ und D-Wave Quantum ihre Quartalszahlen vorgelegt haben, steht heute Rigetti im Fokus. Die Analystenerwartungen sind im Vorfeld niedrig – auch, weil Anleger auf die frischen Zahlen der Rivalen verhalten reagierten. Umso größer könnte der Überraschungseffekt ausfallen, sollte Rigetti die Prognosen pulverisieren. Diese Zahlen gilt es zu übertreffen. 

Nach US-Börsenschluss wird Rigetti sein Quartalszahlen präsentieren. Im Vorfeld prognostizieren Analysten einen Umsatz von lediglich 1,87 Millionen Dollar. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum würde dies einem Rückgang um rund 40 Prozent entsprechen. Dennoch könnte der Verlust je Aktie mit fünf Cent deutlich geringer als im Vorjahreszeitraum ausfallen: Damals meldete das Quantenunternehmen ein Minus von acht Cent je Aktie.

Mit Spannung sehen Anleger auch dem Ausblick entgegen: Für das dritte Quartal erwarten Analysten laut Bloomberg einen Umsatz von 2,42 Millionen US-Dollar sowie einen Verlust je Aktie von ebenfalls fünf Cent. Dass Rigetti bei einer Bewertung von fünf Milliarden Dollar nur einen vergleichsweise geringen Umsatz erzielt, dürfte indes kaum überraschen – schließlich steckt die Quantentechnologie noch in den Kinderschuhen. Zwar bahnen sich erste Quantencomputer bereits ihren Weg in die Wirtschaft, doch dürfte es noch einige Zeit dauern, bis sie im großen Stil in Unternehmen eingesetzt werden.

Trotzdem ist das Potential der Technologie gewaltig: Der Markt für Quantencomputing könnte im Best-Case-Szenario ein erhebliches Wachstum verzeichnen. Laut dem Quantum Technology Monitor 2025 von McKinsey & Company könnte der Markt für Quantentechnologien – einschließlich Quantencomputing, Quantenkommunikation und Quantensensorik – bis 2035 weltweit ein Volumen von bis zu 97 Milliarden Dollar erreichen. Daher sind Anleger auch bereit, den First Movern horrende Bewertungen zuzugestehen, selbst wenn Rigetti voraussichtlich auch in den kommenden beiden Jahren noch Verluste schreiben dürfte.