Es soll nicht wenige Börsianer geben, die uns AKTIONÄR-Redakteure als Dauer-Bullen vom Dienst bezeichnen. Jede Woche Tipps – egal in welcher Börsenlage, und das seit 23 Jahren, das will schon was heißen. Und nun das: Die komplette Redaktion – ohne eine einzige Ausnahme – war zu skeptisch für das Börsenjahr 2019! Der optimistischste Tipp für den DAX lautete 12.500 Punkte. Das wäre ein Plus von 16 Prozent gewesen. Kurz vor dem Jahresende liegt der deutsche Leitindex allerdings mit 26 Prozent vorne.
Wohlgemerkt in einem Jahr, in dem es sehr viele Widrigkeiten gab: der Handelsstreit mit China etwa, das ewige Ringen um den Brexit, die unklare Haltung der Fed zu weiteren Zinssenkungen und Sorgen um eine Fortsetzung des Wachstumskurses der Konjunktur.
Doch immer mehr Anleger sehen ein: Es gibt keine Alternative zu Aktien – und es wird sie auch 2020 nicht geben. Die Zinsen sind ein Witz, Anleihen werfen nichts oder weniger als nichts ab. Die Immobilienpreise sind vielerorts heiß gelaufen, in immer mehr Städten droht ein Mietpreisdeckel.
Für ein positives Aktienjahr 2020 spricht außerdem die US-Wahl. Seit 1936 haben amerikanische Titel im letzten Amtsjahr des Präsidenten durchschnittlich 6,7 Prozent zugelegt. Gelingt endlich ein Durchbruch im Zollstreit mit China, sollte die Börse deutlich mehr steigen – zumal das globale Gewinnwachstum der Unternehmen im kommenden Jahr aller Voraussicht nach wieder anziehen wird (siehe Grafik).