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Hohe Inflation, Zins- und Konjunktursorgen? Für die amerikanischen Händler hat sich die Rabattschlacht am Black Friday dennoch voll ausgezahlt. Laut Branchenexperten erzielte die E-Commerce-Branche am Tag nach Thanksgiving 9,1 Milliarden Dollar um und damit so viel wie nie zuvor. DER AKTIONÄR verrät, welche Artikel besonders begehrt waren, bei welchem Konzern die Kassen besonders heiß glühten und weshalb sich auch traditionelle Händler freuen konnten.
Süßer die Kassen nie klingeln - und das schon vier Wochen vor Weihnachten. Am Black Friday beliefen sich die Umsätze in diesem Jahr auf 9,1 Milliarden Dollar, ein Plus von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit wurde der bisherige Rekord von 9,0 Milliarden Dollar im Jahr 2020 übertroffen, wobei die wichtigsten Treiber für diesen Anstieg laut Adobe Analytics Elektronik, Spielzeug und Sportgeräte waren.
Größter Profiteur der Shoppingsause dürfte einmal mehr das E-Commerce-Schwergewicht Amazon gewesen sein, das es auf einen Marktanteil von 40 Prozent im US-E-Commerce bringt. Daneben gilt der kanadische Konkurrent Shopify als Profiteur der ungebrochenen Kauflaune der Kunden. Der Konzern meldete einen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr von 17 Prozent.
Während die Amazon-Aktie 0,9 Prozent auf 94,16 Dollar zulegt, verteuert sich Shopify um 4 Prozent auf 38,30 Dollar.
Zwei Trends hätten das diesjährige Geschäft befeuert, heißt es, darunter Käufe via Smartphones (rund 48 Prozent aller Online-Käufe) und "Buy Now, Pay Later" (BNPL), bei dem die Kunden Waren in Raten erwerben. BNPL-Transaktionen schossen gegenüber dem Vorjahr um 78 Prozent in die Höhe. Die beiden größten Vertreter hier heißen Block (nach dem Zukauf von Afterpay) und Affirm Holdings. Die Aktien der beiden Unternehmen rutschen nach anfänglichen Kursgewinnen um 1,6 Prozent beziehungsweise 1,8 Prozent im Wert ab.
Ein weiterer interessanter Trend über das Thanksgiving-Wochenende: Mehr Menschen strömten wieder in die Geschäfte. Wie der Branchendienst Sensormatic Solutions ermittelt hat, hätten sich an Thanksgiving 20 Prozent mehr Kunden in den (geöffneten) Geschäften blicken lassen als im Jahr zuvor. Am Freitag hätte das Plus im Jahresvergleich rund drei Prozent betragen. Für die Aktie von Walmart, der größten Supermarktkette weltweit, geht es angesichts der überraschend positiven Entwicklung heute um 0,5 Prozent auf 154 Dollar nach oben. Die Aktie zählt zu den Favoriten des AKTIONÄRs im laufenden Jahr.
Die US-Einzelhandelszahlen zum Auftakt der Weihnachtssaison sind eine unerwartete Überraschung und versprechen ein robustes Geschäft im restlichen Jahr. Anleger sollten aufgrund des dennoch schwierigen Marktumfeldes bei ihrer Aktienauswahl auf die offensichtlichen Profiteure setzen, also auf Konzerne wie Amazon und Walmart. Risikofreudige Investoren legen sich zudem ein paar Stücke von Shopify und Block ins Depot. Beide Titel befinden sich seit Kurzem wieder auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
