Bis zu 1,5 Milliarden Dollar will Twitter einnehmen. Der Kurznachrichtendienst möchte sich das Geld per Anleihe von den Anlegern leihen und damit die günstigen Finanzmarkt-Konditionen nutzen, ohne die Eigentümerstruktur zu verändern. Das Geld soll laut Bloomberg in Zukäufe und Ausbau fließen. Twitter selbst teilte lediglich mit, es sei für „allgemeine Unternehmenszwecke geplant“.
Die Twitter-Anleihe besteht aus zwei Tranchen von jeweils 650 Millionen Dollar mit Laufzeiten bis 2019 und 2021. Wenn die beteiligten Banken im Rahmen einer Mehrzuteilungsoption mitziehen, könnte das Volumen auf 1,5 Milliarden Dollar steigen. Welchen Zins die Anleihen abwerfen, wird sich erst bei der endgültigen Preissetzung herausstellen. Die Papiere, die institutionellen Investoren vorbehalten sind, können auf Entscheidung von Twitter in Aktien des Kurznachrichtendienstes, Geld oder eine Kombination daraus umgewandelt werden.
Unterhaltsames Kaufen
Operativ gibt es ebenfalls Neuigkeiten vom Kurznachrichtendienst. Da Twitter zuletzt weiter Verluste schrieb, wird nach wie vor daran gearbeitet, mehr Geld mit Anzeigen, bezahlten Twitter-Nachrichten und Innovationen wie einem Kauf-Button innerhalb von Tweets zu verdienen. Neues gibt es jetzt zum Thema Kauf-Button. Die Shopping-Funktion kann nun von einigen US-Usern genutzt werden und soll im Laufe der Zeit graduell ausgedehnt werden. "Dieses ist ein früher Schritt bei unserem Bestreben, Funktionalitäten in Twitter einzubauen, die das Einkaufen über Mobilgeräte bequemer und einfacher machen, ja hoffentlich sogar unterhaltsam", so Tarun Jain, Group Product Manager bei Twitter.
Abwarten
Charttechnisch geht die Twitter-Rallye vorerst weiter. Die Aktie notiert oberhalb der 40-Euro-Marke. Ob sich die Kursgewinne als nachhaltig erweisen, bleibt jedoch fraglich. Trotz aller Bemühungen muss Twitter erst noch beweisen, dass es in der Lage ist, Geld zu verdienen. Zudem ist der Titel mit dem enorm hohen KGV von 490 sehr hoch bewertet. Investierte Anleger bleiben dabei, für einen Neueinstieg sollten Anleger jedoch weiter abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)