Im nachbörslichen Handel geben die Anteilscheine von Thyssenkrupp Nucera um drei Prozent nach. Denn der Elektrolysespezialist rechnet beim Umsatz im laufenden Geschäftsjahr nun mit weniger als am Markt erwartet wurde. Demnach dürfte sich der Konzernumsatz auf 500 bis 600 Millionen Euro belaufen. Dies teilte das Unternehmen nach Börsenschluss mit.
So hatten die von Bloomberg befragten Analysten mit Erlösen in Höhe von 729 Millionen Euro gerechnet. Thyssenkrupp Nucera begründete diese Entwicklung mit der "anhaltenden Zurückhaltung bei finalen Investitionsentscheidungen". Schließlich bleibt das Marktumfeld für grünen Wasserstoff weiterhin schwierig. Dieses schwierige Umfeld hatten aber offenbar viele Experten nicht in ihren Prognosen ausreichend berücksichtigt.
Das Unternehmen hat mittlerweile Maßnahmen eingeleitet, um die negativen Effekte auf das Konzernergebnis zu verringern. Aktuell geht der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 (30.09.) von einem EBIT zwischen 0 und minus 30 Millionen Euro aus. Im Fiskaljahr 2024/25 belief sich das EBIT noch auf plus zwei Millionen Euro. Im vorangegangenen Jahr wurde ein operativer Verlust von 14 Millionen Euro erzielt.
Der Vorstandsvorsitzende Werner Ponikwar erklärte: "Die Lage auf dem Markt für grünen Wasserstoff ist im Berichtsjahr noch herausfordernder geworden. Die Zurückhaltung bei finalen Investitionsentscheidungen dauert an. Außerdem trübten sich weltweit die konjunkturellen Rahmenbedingungen ein. Um diese Phase zu überbrücken, haben wir vorausschauend Maßnahmen in die Wege geleitet. Sie werden die mit dem Umsatzrückgang einhergehende geringere Kostendeckung und die Auswirkungen auf das EBIT senken. Dank unserer sehr guten Positionierung im Wasserstoff- und Chlor-Alkali-Markt und unserer sehr hohen finanziellen Widerstandsfähigkeit können und werden wir die Herausforderungen meistern und unsere strategischen Ziele weiter erfolgreich verfolgen." Zur kompletten Unternehmensmeldung.
Durch die heutige Nachricht dürfte sich das ohnehin schon schwache Chartbild bei Thyssenkrupp Nucera weiter eintrüben. DER AKTIONÄR hält nach wie vor an seiner Einschätzung fest: Ein Einstieg drängt sich bei Thyssenkrupp Nucera derzeit nicht auf.
24.11.2025, 20:33