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27.10.2025, 17:45
Die Botschaft von Tesla-Aufsichtsratschefin Robyn Denholm ist unmissverständlich. Zahlt das fast eine Billion schwere Vergütungspaket an Elon Musk oder riskiert den Untergang des Konzerns. Vor der Abstimmung nächste Woche eskaliert der Streit um die astronomische Summe. Kritiker sprechen von Erpressung, Denholm von überlebenswichtiger Motivation.
Robyn Denholm macht Druck. In einem Brief an die Aktionäre fordert die Aufsichtsratschefin von Tesla die Zustimmung zu einem beispiellosen Vergütungspaket für CEO Elon Musk – knapp eine Billion Dollar, ausgezahlt in Aktien über zwölf Tranchen. Die Begründung: Ohne Musk könnte Tesla erheblich an Wert verlieren, da das Unternehmen nicht länger für das bewertet würde, was es werden will. Die Abstimmung findet am 6. November auf der Hauptversammlung statt.
Das Paket ist an ehrgeizige Meilensteine geknüpft: eine Marktkapitalisierung von bis zu 8,5 Billionen Dollar, 20 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge, zehn Millionen aktive Abonnements für das vollautonome Fahrsystem FSD, eine Million ausgelieferte Roboter und eine Million Robotaxis im kommerziellen Betrieb. Die erste Tranche wird bei einer Marktbewertung von zwei Billionen Dollar fällig – Tesla liegt aktuell bei rund 1,5 Billionen Dollar. Zudem soll Musks Stimmrechtsanteil von derzeit 13 auf 25 Prozent steigen. "Geht es darum, ob Sie Elon Musk als Tesla-Chef behalten und ihn motivieren wollen, Tesla zum führenden Anbieter von Automatisierungslösungen und wertvollsten Unternehmen der Welt zu machen", fragte Denholm in einem CNBC-Interview.
Der Widerstand ist massiv. Die einflussreichen Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis empfehlen ein "Nein" wegen "exzessiver Verwässerung" und zu großer Machtzusammenballung bei Musk. Eine Koalition aus Gewerkschaften und Unternehmensaufsehern startete die Website "Take Back Tesla" und kritisiert Musks Hinwendung zu rechten politischen Bewegungen. Musk selbst bezeichnete die Berater auf der Analystenkonferenz als "Unternehmens-Terroristen" und warnte: "Ich fühle mich nicht wohl dabei, eine Roboterarmee aufzubauen und dann aufgrund von Empfehlungen von ISS und Glass Lewis rausgeworfen zu werden."
Tesla steht vor einer Richtungsentscheidung. Das Vergütungspaket ist nicht nur astronomisch, sondern auch eine Machtfrage. Je nach Ausgang der Abstimmung steht die kurzfristige Seitwärtsrange zwischen 420 und 470 Dollar im Fokus. Ein Verlassen dieser Zone würde entsprechend mit einem Kauf- oder Verkaufssignal weitere Impulse liefern.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.
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