Michael Saylors Unternehmen Strategy, bekannt für seine aggressive Bitcoin-Strategie, hat erneut zugeschlagen und für hunderte Millionen Dollar Bitcoin erworben, während der Kurs die Marke von 100.000 Dollar überwand. Doch die Freude wird getrübt – eine Sammelklage gegen die Führungsriege sorgt für Unruhe.
Wie aus einer aktuellen SEC-Mitteilung hervorgeht, erwarb Strategy in der vergangenen Woche weitere 7.390 Bitcoin. Der Kaufpreis belief sich auf rund 764,9 Millionen Dollar, was einem Durchschnittspreis von knapp unter 103.500 Dollar pro Coin entspricht. Strategy meldete für das laufende Jahr eine beeindruckende Bitcoin-Rendite von 16,3 Prozent.
Dadurch hält das von Michael Saylor geführte Unternehmen nun 576.230 BTC. Diese wurden zu einem Durchschnittspreis von 69.726 Dollar pro Coin erworben, die Gesamtinvestition beläuft sich auf circa 40,18 Milliarden Dollar. Bei aktuellen Kursen liegt der Wert des Gesamtbestands bei über 59,2 Milliarden Dollar. Dies entspricht einem unrealisierten Gewinn von 19,2 Milliarden Dollar oder satten 47 Prozent.
Sammelklage gegen die Chefetage
Doch die guten Nachrichten werden von einer juristischen Auseinandersetzung überschattet. Laut einer Einreichung bei der US-Börsenaufsicht SEC vom 19. Mai wurde eine „mutmaßliche Sammelklage beim US-Bezirksgericht für den Eastern District of Virginia“ gegen die Führungskräfte des Unternehmens eingereicht. Betroffen sind neben dem Executive Chairman Michael Saylor auch Präsident und CEO Phong Le sowie Executive Vice President und CFO Andrew Kang.
Konkret wird den Beklagten in der Klageschrift vorgeworfen, „falsche und/oder irreführende Aussagen in Bezug auf die erwartete Rentabilität der auf Bitcoin ausgerichteten Anlagestrategie und der Treasury-Operationen gemacht und/oder Informationen darüber sowie über die verschiedenen Risiken im Zusammenhang mit der Volatilität von Bitcoin nicht offengelegt zu haben.“
Strategy findet Nachahmer
Trotz der juristischen Querelen hat Strategys Bitcoin-Treasury-Strategie zahlreiche Nachahmer inspiriert. Vergangene Woche schossen die Aktien des Luxusuhrenherstellers Top Win im vorbörslichen Handel um mehr als 60 Prozent in die Höhe, nachdem das Unternehmen ankündigte, eine Bitcoin-Akkumulationsstrategie zu verfolgen und sich in AsiaStrategy umbenannt hatte.
Strategy bleibt seinem aggressiven Bitcoin-Akquisitionskurs treu. Die nun eingereichte Sammelklage wirft jedoch einen deutlichen Schatten auf die bisherige Erfolgsgeschichte. Anleger sind daher aktuell besser beraten, noch an der Seitenlinie zu bleiben.
19.05.2025, 15:30