Minus 40 Prozent in zwei Tagen - die Aktionäre der Wirecard AG gehören zu den großen Verlieren der vergangenen Woche. Im Anschluss an die Hauptversammlung des Spezialisten für Internetbezahlsysteme haben Spekulationen um Bilanzmanipulation für einen Kursrutsch gesorgt.
Aufgekommen sind die Gerüchte, nachdem die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) in Person von Klaus Schneider beim Aktionärstreffen kritische Fragen gestellt hatte. „Vielleicht gibt es vernünftige Antworten darauf, aber ich habe sie nicht erhalten", so der SdK-Vorstandschef. Konkret geht es dabei unter anderem um die intransparente Darstellung der Kapitalflussrechnung in Bezug auf die Umsätze der Wirecard-Bank und sonstiger operativer Umsätze, was den Cashflow verfälscht. Bemängelt wurde auch der Kauf der Trustpay AG, bei der laut SdK nicht klar ist, wer sich hinter den Firmen verbirgt und wer die Verkäufer sind. Das Management der Wirecard AG sieht das Ganze dagegen als gesteuerte Leerverkaufsattacke, weshalb die Münchener auch die BAFin zur Untersuchung des Sachverhalts eingeschaltet haben.
Tacheles reden!
Um die Vorwürfe zu entkräften, muss Wirecard-Chef Braun Tacheles reden und für Transparenz sorgen. Solange der Sachverhalt nicht 100-prozentig geklärt ist, sollten Anleger die Aktie meiden.