Im freundlichen Marktumfeld kann auch die Siemens-Aktie zu Wochenbeginn deutlich zulegen. Der Industriekonzern, dessen wichtige Digitalsparte zuletzt ohnehin in China geschwächelt hatte, profitiert von der Einigung zwischen den USA und China im Zollkonflikt. Spannend wir es bei Siemens aber vor allem am Donnerstag, wenn die Zahlen für das zweite Quartal 2024/25 präsentiert werden.
Siemens hat sich nach einem robusten Start für das laufende Geschäftsjahr weiteres Wachstum vorgenommen. Dazu beitragen soll das Geschäft mit intelligenter Infrastruktur. Die Sparte ist derzeit der größte Wachstumstreiber der Münchener. Zudem verbucht die Medizintechniktochter Siemens Healthineers aktuell deutliche Zuwächse. Das Automatisierungsgeschäft kämpfte zuletzt mit einer anhaltend mauen Nachfrage sowie hohen Lagerbeständen bei Kunden in Europa und China. Hier gibt es jedoch Fortschritte: Konzernchef Roland Busch ging Mitte Februar noch davon aus, dass sich die Lagerbestände im chinesischen Markt bis Ende des zweiten Quartals normalisieren werden.
Im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) soll der Umsatz auf vergleichbarer Basis – herausgerechnet sind Währungs- und Portfolioeffekte – um drei bis sieben Prozent steigen – nach Erlösen von 75,9 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr. Dabei kann sich Siemens auf volle Auftragsbücher stützen.
Altair im Fokus
Einen Wachstumsschub im industriellen Softwaregeschäft erhofft sich Busch künftig von der milliardenschweren Übernahme des US-Unternehmens Altair. Der Zukauf, den Siemens jüngst abgeschlossen hatte, soll sich zudem ab dem zweiten Jahr positiv auf das Ergebnis je Aktie vor bestimmten Kaufpreiseffekten (PPA) auswirken.
Für 2024/25 erwartet Siemens das entsprechende Ergebnis je Aktie bei 10,40 bis 11,00 Euro. Nicht enthalten ist darin der Ertrag aus dem Verkauf der Tochter Innomotics, den Siemens im ersten Quartal verbucht hat.
Siemens war zuletzt verstärkt auf Einkaufstour: Neben Altair hatte das Unternehmen Anfang April die Übernahme von Dotmatics, einem Anbieter von Forschungs- und Entwicklungssoftware im Bereich Life Sciences, für 5,1 Milliarden Dollar angekündigt. Der Abschluss der Akquisition wird für die erste Jahreshälfte 2026 erwartet.
Siemens ist auf Kurs. Das Chartbild hat sich deutlich aufgehellt, das Rekordhoch bei 244,85 Euro rückt wieder näher. Anleger sollten vor den Zahlen die Ruhe bewahren und die Position beim Basisinvestment weiter halten.
Enthält Material von dpa-AFX