Ausgerechnet heute hat die Londoner Börse feiertagsbedingt geschlossen. Denn die Blicke der Marktteilnehmer weltweit richten sich auf zwei britische Global Player. So wird an den Märkten nun über eine mögliche Übernahme des Energiekonzerns BP durch den größeren Wettbewerber Shell spekuliert. Die Berichte der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Wochenende verhelfen dem BP-Kurs nach oben.
So legten diese auf der Handelsplattform Tradegate um knapp drei Prozent zu. Die Anteilscheine von Shell verloren dagegen 1,4 Prozent. Die Handelsumsätze waren in beiden Aktien überdurchschnittlich.
Shell arbeite mit Beratern an der Prüfung des möglichen Kaufs von BP, wie Bloomberg am Wochenende unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete. BP wird an der Börse aktuell mit umgerechnet knapp 66 Milliarden Euro bewertet. Shell ist derzeit gut 175 Milliarden Euro schwer.
Sowohl hinsichtlich der Produktion als auch der Kosten wäre ein Zusammengehen der beiden Branchengrößen von großem Vorteil, urteilte Jean-Luc Romain vom Investmenthaus CIC Market Solutions. Während BP besonders in den USA und Aserbeidschan engagiert sei, sei Shell im westlichen Afrika und in Kasachstan gut aufgestellt.
Kostenvorteile könnten im Golf von Mexiko gehoben werden, wo beide Konzerne aktiv seien, so der Analyst. Auch im Raffineriegeschäft und im Vertrieb winkten erhebliche Kostenvorteile, denn beide Unternehmen verfügten über Anlagen und Netzwerke in den USA und Europa. Allerdings dürfte ein solcher Deal wettbewerbsrechtlich genau unter die Lupe genommen werden, und es seien Teilverkäufe von Bereichen zu erwarten.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Die günstig bewertete Shell-Aktie bleibt attraktiv. Der Stoppkurs sollte hier bei 24,00 Euro belassen werden. BP ist trotz der nun aufkommenden Übernahmefantasie lediglich eine Halteposition. Wer hier investiert ist, sollte das Investment mit einem Stopp bei 3,50 Euro nach unten absichern.
Enthält Material von dpa-AFX
05.05.2025, 13:18