++ Top-Aktien gegen die Mega-Inflation ++
19.04.2020 Martin Mrowka

Schaffen es DAX und Co noch weiter aufwärts oder droht ein neuer Corona-Sturm?

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DAX

Seit dem Corona-Crash-Tief vor gut vier Wochen haben sich viele deutsche Aktien kräftig erholt. Die Corona-Hoffnungs-Rallye könnte nun ein wenig schwächeln. Aber auch eine Fortsetzung der Erholung ist möglich, wenn neue Konjunktursignale weniger schlimm als befürchtet ausfallen. Es kommt nun darauf an, ob das Coronavirus nachhaltig gebändigt werden kann. Jede Hoffnungsmeldung könnte die Aktienkurse pushen. Ein Wochenausblick.

Anleger sollten sich nach den jüngsten Kursgewinnen wieder auf etwas stürmischere Zeiten einstellen. Das glauben jedenfalls einige Experten. In Erwartung baldiger Lockerungsmaßnahmen im Zuge der Coronavirus-Pandemie hätten Aktien weltweit in den vergangenen Wochen einen beachtlichen Teil der krisenbedingten Verluste aufgeholt, schrieb Analyst Markus Reinwand von der Landesbank Helaba.

Damit sei nun "viel Positives vorweggenommen, so dass es zwischenzeitlich durchaus zu Enttäuschungen kommen kann", so Reinwand. Eine Verschnaufpause würde demzufolge auch dem deutschen Leitindex DAX nicht schaden.

Zum Ende der wegen Ostermontag verkürzten Oster-Woche hatten neue Hoffnungszeichen in der Corona-Krise viele Kurse beflügelt. Der DAX schloss dann am Freitag 3,2 Prozent höher bei 10.625 Punkten. Auf Wochensicht ergibt sich damit ein kleines Plus von 0,6 Prozent. Der MDAX der mittelgroßen Werte stieg seit Gründonnerstag um gut ein Prozent auf 22.356 Punkte.

DAX (WKN: 846900)

Charttechnisch ist die DAX-Welt in Ordnung, solange der noch jungfräuliche, kurzfristige Aufwärtstrend nicht verlassen wird. Die Zone zwischen 10.200 und 10.240 Punkten sollte möglichst nicht unterschritten werden.

Kosmetische Lockerungen voraus

Bund und Länder hatten die Einschränkungen im Kampf gegen das neuartige Coronavirus allerdings zuletzt nur in kleinen Schritten gelockert. So gibt es zwar mehr Einkaufsmöglichkeiten, Reisen und Restaurantbesuche aber sind weiterhin nicht erlaubt. Von der Diskussion um ein Ende der Corona-Einschränkungen für die Wirtschaft hätten sich einige Anleger mehr versprochen als die eher kosmetischen Lockerungen ab dem 20. April, schrieb Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank. Trotzdem seien die Zeichen gesetzt: Es gehe wieder aufwärts mit der wirtschaftlichen Aktivität.

Der Aktienmarkt jedoch wird Kater zufolge auch in dieser Phase keine Einbahnstraße sein, denn "noch sind die Schäden, die die Corona-Pause bei Angebot und Nachfrage angerichtet hat, nicht abzuschätzen." Langsam beginne sich jedoch eine Stimmung zu etablieren, dass die Krise bei aller Dramatik am Ende wirtschaftlich beherrschbar bleibe.

Vorsichtige Zuversicht wegen Coronavirus

Marktexperte Stephan Rieke von der Investmentbank Oddo BHF verwies auf den aktuellen Verlauf der Pandemie: "Die in den letzten Tagen von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlichten Coronavirus-Daten geben Anlass zur Zuversicht, dass der globale Höhepunkt der Neuinfektionen überschritten sein könnte."

Diesem Hoffnungsfaktor stehe allerdings gegenüber, dass der Aktienmarkt in den kommenden Wochen mit großer Wahrscheinlichkeit einer Vielzahl an stark belastenden Wirtschafts- und Unternehmensnachrichten ausgesetzt sein dürfte. Rieke sieht insbesondere die vermutlich "schmerzlich verlaufende Berichtssaison" als "Lackmustest für die Verfassung des Marktes".

Bundesbankpräsident Jens Weidmann verwies zudem darauf, dass die bisher getroffenen Maßnahmen gegen die konjunkturellen Auswirkungen der Virus-Krise möglicherweise nicht ausreichend seien. Eine extreme Expansion der Staatshaushalte könne aber nicht dauerhaft fortgesetzt werden, sagte Weidmann am Freitag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Weitere Unternehmen melden Quartalszahlen

Während in der neuen Woche bereits recht viele Unternehmen aus den USA und verschiedenen europäischen Ländern ihre Bücher öffnen und so auch die Kurse der deutschen Branchenkollegen bewegen können, stehen hierzulande nur recht wenige Termine auf der Agenda. Bei den Aussagen der Unternehmen sei besonders auf die Stellungnahmen zum künftigen Geschäftsverlauf, zu den Dividendenzahlungen und den laufenden Aktienrückkaufprogrammen zu achten, schrieb Chris-Oliver Schickentanz, Chefanlagestratege der Commerzbank.

Am Dienstag etwa präsentiert der Göttinger Laborzulieferer Sartorius seine Geschäftszahlen für das erste Quartal, bevor der Zuckerkonzern Südzucker zur Wochenmitte vorläufige Resultate bekannt gibt. Am Donnerstag stehen der Software-Entwickler Software AG und der Telekomausrüster Adva Optical Networking im Blick.

Signale von der Konjunkturfront

Aus konjunktureller Sicht richtet sich das Augenmerk in der neuen Woche nach Ansicht der Landesbank BayernLB auf die Stimmungsindikatoren für den laufenden Monat April. Das am Freitag anstehende und viel beachtete Ifo-Geschäftsklima dürfte den Experten zufolge noch einmal weiter absinken. Nach dem Einbruch der Geschäftserwartungen im März könnte im April auch bereits die Lageeinschätzung die negative Entwicklung nachvollziehen. Auch bei den Geschäftserwartungen bestehe prinzipiell noch Abwärtspotenzial.

Bereits am Donnerstag sollten Einkaufsmanager-Indizes aus Europa und den USA erste Aufschlüsse über die Auswirkungen der Virus-Krise auf die Wirtschaftsleistung geben. (Mit Material von dpa-AFX)

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