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Foto: Ryanair
23.07.2020 Martin Mrowka

Bringt Ryanair deutschen Flughafen zu Fall?

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Ryanair

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair will zum 1. November ihre Basis am Hunsrück-Flughafen Hahn schließen. Auch dem Standort im nordrhein-westfälischen Weeze droht noch vor dem Winter das Aus. Zwar ist eine Schließung von Basen nicht automatisch gleichbedeutend mit der Aufgabe von Flugverbindungen. Doch eine Expertin sieht langfristig schwarz - insbesondere für Frankfurt Hahn.

Die Frankfurter Luftfahrtexpertin Yvonne Ziegler sieht den Hunsrück-Flughafen wegen der angekündigten Schließung seiner Ryanair-Basis langfristig in Gefahr. "Die Zeichen für ihn stehen nicht gut", sagte sie. Zwar könne Europas größte Billig-Airline auch ohne Basis weiter den recht abgelegenen Airport Hahn anfliegen. Aber schon in den vergangenen Jahren habe Ryanair Flüge von dort zu benachbarten Flughäfen verlagert.

Zudem werde das irische Unternehmen am Flughafen Frankfurt vom künftigen Terminal für Billig-Airlines profitieren. Ryanair biete an Deutschlands größtem Flughafen auch für bisherige Lufthansa-Start- und Landerechte (Slots) mit. Ihr Flugangebot am Hahn verringere sich also immer mehr. Dort ist Ryanair Hauptkunde.

Die Ryanair-Aktie steigt heute in freundlichem Umfeld um etwa 0,9 Prozent auf 11,18 Euro. Die Papiere von Lufthansa und Fraport geben gleichzeitig gut ein Prozent nach. Die Ryanair-Aktie kämpft seit Ende Juni an der 50-Tage-Linie, die aktuell bei 11,13 Euro verläuft. 

Ryanair (WKN: A1401Z)

2017 hat der chinesische Großkonzern HNA 82,5 Prozent des Flughafens Hahn für rund 15 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz gekauft. 17,5 Prozent hält noch Hessen. Ziegler, Professorin an der Frankfurt University of Applied Sciences, sagte: "Es kann sein, dass HNA aus strategischen Gründen am Hahn festhalten will, auch wenn es ihm schlechter geht." Dieser habe eine eher seltene Nachtflug-Genehmigung für Passagier- und auch Frachtverkehr.

Womöglich werde der Airport von China auch als ein Brückenkopf seiner "Neuen Seidenstraße" zur Ausdehnung des internationalen wirtschaftlichen und politischen Einflusses gesehen.

Ryanair streitet mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit über Gehaltskürzungen in der Corona-Krise. Die bei der Ryanair-Tochter Malta Air beschäftigten Piloten aus Deutschland haben die Vorschläge der Airline abgelehnt.

Christoph Goetzmann, Mitglied der Hahn-Geschäftsführung, sagte: "Pure Hektik wäre ein schlechter Ratgeber. Wir schauen uns die Situation genau an, machen die erforderliche Analyse und leiten davon die nächsten Schritte ab." Es sei unmöglich, bei Ryanair schon die Lage nach dem 1. November exakt vorherzusehen. Bei einer so großen Airline gebe es immens viele Möglichkeiten, Flugverbindungen zu verlagern. (Mit Material von dpa-AFX)

Die Ryanair-Aktie hängt noch in einer Seitwärtsphase gefangen zwischen den 50- und 200-Tage-Linien. Erst nach einem Ausbruch darüber, am besten über 13 Euro dürfte die Konsolidierung beendet sein. Als Airline-Aktie zählt der Iren-Wert derzeit nicht zu den Aktien, die man unbedingt im Depot haben muss.

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DER AKTIONÄR 31/20
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