ProSiebenSat.1 hat die Geschäftszahlen für 2024 veröffentlicht, doch an der Börse bleibt die Reaktion nüchtern und die Aktie hat ins Minus gedreht. Das klassische TV-Geschäft steht weiter unter Druck, während das Digitalsegment wächst. Zudem sorgt ein möglicher Deal mit General Atlantic für Aufsehen.
ProSiebenSat.1 konnte den Umsatz zwar wie erwartet leicht von 3,85 Milliarden Euro im Vorjahr auf 3,92 Milliarden Euro steigern. Doch das Unternehmen kämpft mit einem Rückgang im TV-Werbegeschäft, das um 6,8 Prozent schrumpfte. Klassische Werbeerlöse blieben hinter den Erwartungen zurück, während das Digital- und Commerce-Segment mit einem Wachstum von 9,5 Prozent überzeugte. Besonders die ParshipMeet Group und die Online-Plattformen Flaconi und Verivox entwickelten sich positiv. Das bereinigte EBITDA lag mit 557 Millionen Euro insgesamt leicht über den Prognosen.
Für das neue Jahr stellt ProSiebenSat.1 einen Umsatz von 3,85 bis 4,15 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBITDA von 500 bis 600 Millionen Euro in Aussicht. In der Mitte der Spanne liegen beide Werte allerdings knapp unterhalb der Erwartungen am Markt.
Gespräche mit General Atlantic
ProSiebenSat.1 bestätigte darüber hinaus mit dem Partner von General Atlantic. Dieser könnte seine Minderheitsanteile an ParshipMeet an der NuCom Group an ProSieben abgeben und sich im Gegenzug am Medienkonzern direkt beteiligen. Voraussetzung für eine Einigung ist der parallele Verkauf von Verivox oder Flaconi, der ohnehin bereits länger geplant ist. Diese strategische Neuausrichtung könnte den Fokus des Konzerns stärker auf das Digitalgeschäft lenken. Bislang wurde allerdings kein Käufer gefunden.
Die Kursreaktion auf die Zahlen und der strategischen Ankündigungen fiel überschaubar aus, die Aktie notiert knapp vier Prozent im Minus. Während das Digitalgeschäft wächst, bleibt das klassische TV-Segment eine Baustelle. Die Übernahmegespräche könnten neue Impulse bringen, aber Unsicherheiten bleiben. Anleger sollten die Entwicklung genau im Blick behalten, warten aber vorerst ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: ProSiebenSat.1 Media.