Nach dem als Übergangsjahr deklarierten 2024 wollte Porsche eigentlich mit neuen Modellen durchstarten. Doch daraus wird vorerst nichts – zumindest finanziell. Vorstandschef Oliver Blume, der auch den Mutterkonzern Volkswagen leitet, verordnet dem Sportwagenhersteller eine tiefgreifende strategische Neuausrichtung.
Rund 800 Millionen Euro will Porsche in diesem Jahr in neue Verbrenner- und Hybridmodelle investieren – ein klarer Kurswechsel, nachdem das Hochlaufen der EV-Sparte ins Stocken geraten ist. Etwa 300 Millionen Euro fließen direkt in neue Produkte, weitere 200 Millionen in den Aufbau einer eigenen Batteriefertigung. Hinzu kommen rund 300 Millionen Euro für Umstrukturierungen, die mit dem Abbau von bis zu 1.900 Stellen verbunden sind. Zusätzlich sollen 2.000 befristete Arbeitsverhältnisse nicht verlängert werden.
Absatzschwäche in China und Zollrisiken in den USA
Besonders auf dem wichtigen chinesischen Markt läuft es nicht rund. Die Nachfrage – auch nach Elektroautos – ist spürbar eingebrochen. Porsche verzichtet bewusst auf aggressive Rabatte und versucht stattdessen, den Absatz stärker in margenstärkere Märkte zu verlagern.
Doch auch dort droht Ungemach: US-Präsident Trump hat neue Importzölle von 25 Prozent auf EU-Autos angekündigt. Für Porsche, das keine lokale Produktion in den USA betreibt, bedeutet das steigende Kosten – und vermutlich höhere Preise für Endkunden. Der Absatz könnte also sogar noch weiter sinken. Der neue Finanzvorstand Jochen Breckner sprach bereits im März von „schlaflosen Nächten“ angesichts der sich abzeichnenden Belastungen.
Porsche AG geht einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Restrukturierung. Der Weg zurück zum Erfolg dürfte allerdings weit sein und noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Kurzfristig könnte die Aktie dennoch Aufwärtspotenzial haben, wenn Trump seine aggressive Zoll-Politik zurückfährt und es zu Deals kommt, weshalb DER AKTIONÄR an der Position in seinem Echtgeld-Depot festhält.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG .
Hinweis auf Interessenkonflikte:
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