Im Biopharma-Sektor bahnt sich der nächste milliardenschwere Deal an. Nachdem Anfang Juni bereits Sanofi mit der bis zu 9,5 Milliarden Dollar schweren Offerte für den AKTIONÄR-Tipp Blueprint Medicines für Schlagzeilen sorgte, will nun auch der US-Wettbewerber Merck & Co in dieser Größenordnung zukaufen.
Wie die Financial Times (FT) berichtet, will Merck & Co den Aktionären von Verona Pharma ein Übernahmeangebot unterbreiten. Demnach könnte das Unternehmen mit zehn Milliarden Dollar (107 Dollar je Aktie) bewertet werden. Es wäre die größte Übernahme seit etwa zwei Jahren für Merck & Co. Im Juni 2023 rissen sich die Amerikaner für knapp elf Milliarden Dollar Prometheus Biosciences unter den Nagel.
Dass Merck & Co ausgerechnet ein Auge auf Verona Pharma geworfen hat, verwundert nicht. Der US-Konzern ist dringend auf neue Wachstumstreiber angewiesen, um die drohende Patentklippe des Top-Sellers Keytruda mittelfristig zu überwinden. Allein im Jahr 2024 erlöste Merck & Co mit dem Krebsmedikament 29,5 Milliarden Dollar.
Ohtuvayre von Verona Pharma könnte einen Teil der potenziell klaffenden Umsatzlücke kompensieren. Es handelt sich dabei um ein Mittel zur Behandlung von COPD, welches neue Maßstäbe setzt. Die ersten Monate seit dem Launch von Ohtuvayre im vergangenen Herbst haben selbst die kühnsten Analystenschätzungen regelrecht pulverisiert. Analysten gehen inzwischen teilweise von einem Spitzenumsatzpotenzial von mehr als fünf Milliarden Dollar aus.
DER AKTIONÄR hat Verona Pharma immer wieder als heißen Übernahmekandidaten thematisiert und bereits zu Kursen von gut 20 Euro zum spekulativen Kauf der Aktie geraten. Leider wurde der Wert mit einem satten Gewinn beim Abverkauf durch Trumps erratischer Zollpolitik unglücklich ausgestoppt. Wer dennoch weiterhin investiert ist, kann sich nun auf ein Sahnehäubchen freuen, wenn Merck & Co tatsächlich am heutigen Mittwoch das Übernahmeangebot in Höhe von 107 Dollar je Aktie unterbreitet.
09.07.2025, 07:48