Donald Trump setzt die Pharma-Branche erneut unter Strom. Mit einem angeblichen 100-Prozent-Zoll auf Arzneimittelimporte ab Oktober sorgt er für Unsicherheit in Europa. Besonders Novo Nordisk gerät ins Visier und verliert kräftig. Der Kurs rutscht nun unter eine heikle charttechnische Marke.
US-Präsident Trump kündigte für den 1. Oktober einen Zollsatz von 100 Prozent auf alle markenrechtlich geschützten oder patentierten Pharmazeutika an – es sei denn, ein Unternehmen baut seine Produktionsstätte in den USA. Schon am Morgen hatten die Ankündigungen für Druck auf europäische Pharmatitel gesorgt.
Zwar betonte die EU bereits am Morgen, dass es seit August eine klare Obergrenze von 15 Prozent für europäische Exporte gebe. Zunächst herrschte jedoch Unsicherheit, ob Trumps neue Pläne darüber hinausgehen könnten. Am Nachmittag folgte dann Entwarnung: Laut einem Sprecher des Weißen Hauses bleiben die 15 Prozent für die EU bestehen, auch Japan ist von den 100-Prozent-Zöllen ausgenommen.
Rote Laterne für Novo-Nordisk-Aktie
Der europäische Pharma-Subindex im Stoxx schloss am Freitag kaum verändert. Novo Nordisk allerdings bildete das Schlusslicht mit einem klaren Minus von über 2,5 Prozent. Kein gutes Signal. Der Konzern verfügt zwar über Produktionsstätten in den USA, die Unsicherheiten aber wiegen schwer, weil Novo Nordisk derzeit ohnehin eher angeschlagen ist – ein Turnaround-Kandidat. Auch der Chartverlauf war in den vergangenen Monaten enttäuschend.
Chart unter Druck
Ein weiteres Negativsignal: Mit dem Rutsch unter die 50-Tage-Linie ist das Chartbild auch kurzfristig wieder angeschlagen. Trader beobachten diese Marke genau. Die Linie verläuft auf Xetra-Basis derzeit bei 47,95 Euro. Schlusskurs heute: 47,12 Euro. Damit ist der Abstand noch klein genug, dass ein schneller Rebound am Montag möglich wäre. Dann wäre der Rutsch nur ein Fehlsignal gewesen. Es bleibt also spannend.
Trump sorgt mit seiner erratischen Zollpolitik für neue Volatilität in der Pharmabranche. Für Novo Nordisk bedeutet das: zusätzlicher Druck. Inzwischen gab es zwar Entwarnung, aber der Novo-Kurs profitierte davon heute zunächst kaum. Langfristig bleibt der Konzern aussichtsreich positioniert, doch Trader sollten die technische Lage jetzt besonders im Auge behalten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.
26.09.2025, 19:54