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27.06.2015 Jochen Kauper

Nanofocus-Aktie: Kleine Firma, große Chance

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Joachim Sorg ist ein zurückhaltender Mensch. Niemand der vollmundige Prognosen hinaus posaunt, niemand, der großartige Zukunftsperspektiven beschreibt. Sorg ist da schon etwas konservativer. Nur, wenn es um die derzeitigen Chancen von Nanofocus im Bereich  Halbleiter geht, dann kommt sogar der Finanzvorstand von ins schwärmen. Sorg fällt es sichtbar schwer, seine Begeisterung im Zaum zu halten. Auch ein gewisser Stolz macht sich breit. Stolz, mit der Firma endlich kurz vor dem Durchbruch zu stehen, kurz vor dem Ziel zu sein. „Wenn Vertreter von Intel oder Samsung zu uns kommen, um dann zu sagen, dass unsere Produkte klasse sind, dann war das den ganzen Aufwand der letzten Jahre sicherlich wert“, sagt Sorg.

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Interessante Branche 

Nanofocus ist im Bereich der Oberflächeninspektionssysteme tätig. Das klingt jetzt nicht unbedingt spannend, für die Industrie sind derartige Systeme jedoch unverzichtbar. Maschinen wie die von Basler, Isra Vision oder Jenoptik erledigen die Produktkontrolle der Produkte. Fehlerhafte Teile im Produktionsprozess werden in Millisekunden erkannt und aussortiert. Nanofocus will hier in Zukunft gegenüber der Konkurrenz fleißig punkten. Lange Zeit beschränkte man sich als Zulieferer für die Qualitätskontrolle in Forschungseinrichtungen wie zum Beispiel dem Fraunhofer-Institut oder Testabteilungen von Industrieunternehmen.  Sicherlich eine lukrative Nische, große Stückzahlen kamen dabei allerdings nicht zustande. Das soll sich jetzt ändern: Das Management will endlich durchstarten, will neue Märkte erschließen, neue Kunden an Land ziehen und sich in der industriellen Serienfertigung etablieren.

VW als Kunde 

Im Bereich Automotive hat Nanofocus bereits einen Fuß in der Tür. Für den Autogiganten Volkswagen liefert man Messsysteme zur Qualitätssicherung von Motorzylindern, bei Bosch setzt man auf Anlagen zur Kontrolle der Einspritzdüsen. „Hier sind für die Hersteller immense Einsparungen möglich“, sagt Sorg. Im Prototyp für Volkswagen stecken sieben Jahre Vorarbeit. „Technologisch ist alles erledigt“, sagt der Finanzvorstand. Der Finanzvorstand spricht sogar von einem „gewaltigen Potenzial“ für Nanofocus.

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Halbleiterbranche soll Umsatzschub bringen 

Richtig ins schwärmen gerät Joachim Sorg allerdings, wenn es um den Geschäftsbereich Halbleiter geht. Der Innovationsdruck in der Tech-Industrie ist hoch. Immer leistungsfähigere Chips für Handys, Tablets oder Computer entstehen. Was auch bedeutet, dass der Herstellungsprozess immer komplexer und aufwendiger wird. Um den Ausschuss so gering wie möglich zu halten, investieren die Hersteller mehr und mehr in die Qualitätssicherung. Die Maschinen von Nanofocus stehen bei Tech-Giganten hoch im Kurs. Epcos ist bereits Kunde. Sorg will aber die dicken Fische. Samsung hat bereits mehrere Anlagen zu Testzwecken geordert, Intel könnte folgen. „Mit drei weiteren großen Playern der Halbleiterbranche befinden wir uns derzeit in aussichtsreichen Gesprächen", sagt Sorg. 

Durchbruch im kommenden Jahr

2016 will Sorg mit Nanofocus den großen Durchbruch schaffen. Aufträge aus der Autobranche und vor allem der Halbeliterindustrie sollen die Umsätze anschieben. Eine kleine Sonderkonjunktur für die Aktie könnte auch der Einstieg neuer Investoren entstehen. Laut Sorg laufen derzeit Gespräche mit zwei Interessenten. Diese sollen dann Nanofocus bei kleineren Übernahmen unter die Arme greifen. Zukäufe wird es laut Sorg aber nur geben, wenn diese  technologisch sinnvoll sind und das Portfolio ergänzen“.  Nanofocus wird 2016 in eine neue Wachstumsphase eintreten. Endlich kann Sorg mit seinem Team die Früchte der harten Arbeit ernten. Für 2015 plant Nanofocus mit einem Umsatz von 12 Millionen, nach elf in 2014 und acht Millionen Euro im Jahr zuvor. Die EBIT-Marge soll  zwischen drei und fünf Prozent liegen.

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Depotbeimischung

Nanofocus hat in den letzten Jahren viel Geld und Arbeit in die Entwicklung neuer Maschinen gesteckt. Neue Aufträge aus der Halbleiterindustrie sollten die Aktie in den nächsten Wochen beflügeln. Das Unternehmen ist mit einer Marktkapitalisierung von 13,7 Millionen Euro sehr klein und für Anleger dementsprechend mit einem hohen Risiko behaftet. Anleger können sich die Nanofocus-Aktie als spekulative Beimischung ins Depot legen.

  

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