Egal ob Elektrizität, LNG oder Wasserstoff: Bei fast allen wichtigen Projekten zum Ausbau der Infrastruktur für die erneuerbaren Energien ist Friedrich Vorwerk mit im Boot. Die Gesellschaft zieht eine Order nach der nächsten an Land. Weitere Großaufträge stehen vor dem Abschluss. Nach einem starken Q3 nimmt die Aktie Fahrt auf.
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Friedrich Vorwerk hat den Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um 23,8 Prozent auf 258,7 Millionen Euro gesteigert. Besonders beeindruckend: Im dritten Quartal wurde mit Erlösen in Höhe von 115,9 Millionen Euro der Vorjahreswert 52 Prozent übertroffen und der höchste Quartalsumsatz der Unternehmensgeschichte erzielt.
Das bereinigte EBIT in den ersten neun Monaten liegt bei 31,1 Millionen Euro, was einer EBIT-Marge von zwölf Prozent entspricht. Mit einer EBIT-Marge von 14,3 Prozent im dritten Quartal konnte die Erholung des Profitabilitätsniveaus fortgesetzt werden.
Die Orderbücher sind weiter prall gefüllt: Der Auftragseingang stieg danke einiger Großaufträge um 72,5 Prozent auf 317,8 Millionen Euro. So konnten neben dem Auftrag zur Realisierung einer Fernwärmeleitung in Hamburg und dem Großauftrag für die Kabellegung und die Kabellogistik der neuen SuedLink-Leitung zwei weitere Großaufträge für die Realisierung der Anbindungsleitungen der LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel gewonnen werden.
Positiv hervorzuheben für das dritte Quartal ist insbesondere die Beauftragung der zweiten und nunmehr exklusiven Projektphase für die Realisierung der neuen Gleichstromverbindung A-Nord durch den Übertragungsnetzbetreiber Amprion, deren Abschluss im ersten Halbjahr 2023 erwartet wird. Besonders wichtig: Bekommt die Vorwerk-Tochter Bohlen & Doyen grünes Licht für die nächste Projektphase durch Amprion wird das Gesamtauftragsvolumen für die insgesamt acht beteiligten Gesellschaften voraussichtlich im Bereich von 850 Millionen bis 1,1 Milliarden Euro liegen, an dem Friedrich Vorwerk einen Anteil von mindestens 30 Prozent hätte – liegt damit auf dem Niveau des aktuellen Auftragseingangs.
Die von Amprion geplante Gleichstromverbindung A-Nord gilt als eine der Hauptschlagadern der Energiewende in Deutschland. Durch die Erdkabelleitung soll der künftig stark wachsende Windstrom aus der Nordsee zu den großen Verbraucherzentren in Nordrhein-Westfalen transportiert werden.
Vor dem Hintergrund der positiven Geschäftsentwicklung rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2022 weiterhin mit einem Konzernumsatz von über 320 Millionen Euro (Vorjahr: 279 Millionen Euro) und einer bereinigten EBIT-Marge von 13 bis 15 Prozent. Bei einem operativen Gewinn von knapp 45 Millionen Euro (Vorjahr: 41,4 Millionen Euro) könnte am Ende ein Gewinn je Aktie von 1,42 Euro zu Buche stehen, der bei weiter steigenden Umsätzen im kommenden Jahr bereits auf 1,70 Euro zulegen könnte.
Angesichts der guten Aufstellung als führender Anbieter von Lösungen im Bereich der Energieinfrastruktur für Gas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen und der prall gefüllten Orderbücher ist die Aktie mit einem 20er-KGV von 13 alles andere als teuer. Analysten sehen die Papiere daher auch erst bei 40 Euro fair bewertet. Es spricht also einiges für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung – auch über das nächste charttechnische Ziel bei 24 Euro hinaus. Wird diese Hürde überwunden, wäre der Weg aus technischer Sicht bis 32 Euro geebnet. DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot auf steigende Kurse.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Friedrich Vorwerk befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.
11.11.2022, 10:15