Trotz einer beispiellosen Investitionsoffensive im Bereich Künstliche Intelligenz und einer Aktie, die erst kürzlich neue Höchststände markierte, steht bei Microsoft offenbar eine signifikante Entlassungsrunde bevor. Wie Bloomberg berichtet, sollen im Juli, zum Ende des Fiskaljahres, tausende Stellen gestrichen werden – insbesondere im Vertrieb.
Die Anzeichen für diesen Schritt verdichteten sich bereits in den vergangenen Monaten. Schon im März mussten knapp 2.000 Mitarbeiter „aus Performance-Gründen“ das Unternehmen verlassen. Im April sickerte durch, dass Microsoft im Vertrieb für Klein- und Mittelkunden künftig stärker auf Drittanbieter setzen wolle – ein klares Signal für interne Umstrukturierungen.
Im Mai folgte dann ein weiterer Paukenschlag: Fast 7.000 Angestellte, rund drei Prozent der Gesamtbelegschaft, erhielten ihre Kündigung, vorwiegend in Produkt- und Entwicklungsabteilungen. Microsoft begründete dies mit dem Abbau von Managementebenen und Strukturanpassungen angesichts laufender Plattformverschiebungen.
Die aktuellen Pläne deuten darauf hin, dass nun der Vertriebsbereich, der im Juni 2024 noch rund 45.000 Mitarbeiter zählte, im Fokus der Sparmaßnahmen steht. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer massiven strategischen Neuausrichtung. CEO Satya Nadella setzt alles auf die Karte KI.
Allein für das Fiskaljahr 2025 plant der Konzern Investitionen in Höhe von sage und schreibe 80 Milliarden Dollar, der Löwenanteil davon für KI-gestützte Rechenzentren. Nadella sieht in der KI eine ähnliche Revolution wie einst das Cloud-Geschäft – und der Markt scheint ihm bislang recht zu geben.
Die Entlassungen bei Microsoft sind ein zweischneidiges Schwert. Kurzfristig könnten sie für Verunsicherung sorgen, doch strategisch scheinen sie in das Bild der konsequenten KI-Ausrichtung zu passen und dürften enorme Einsparungen mit sich bringen. Investierte Anleger bleiben an Bord.
20.06.2025, 09:37