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17.06.2017 Thorsten Küfner

Merkel und Gabriel „kämpfen“ für Gazprom

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Gazprom

Der US-Senat hat in einer derzeit wahrlich seltenen Geschlossenheit mit 97 Prozent für deutlich schärfere Sanktionen gegen Russland gestimmt, die etwa auch den Bau und die Finanzierung von Gazproms Nord-Stream-2-Pipeline erheblich erschweren könnten. Bundeskanzlerin Merkel und Außenminister Gabriel haben sich hingegen klar dagegen ausgesprochen.

So kritisierte Sigmar Gabriel, dass diese Sanktionen die europäische Gasversorgung gefährden würden. Angela Merkel bezeichnete die Pläne als „befremdlich“. Die Staaten der Europäischen Union beziehen knapp 34 Prozent des benötigten Erdgases von Gazprom. Und die Marktmacht des russischen Weltmarktführers steigt weiter und dürfte durch den Bau weiterer Pipelines nach Westeuropa noch größer werden.

US-Eigeninteressen im Vordergrund
Einige Experten vermuten, dass vielen US-Politikern diese Entwicklung ein Dorn im Auge ist. Denn die Amerikaner würden angesichts der stetig steigenden Schiefergasproduktion gerne auch stärker auf dem europäischen Gasmarkt mitmischen. Hierzu würde man gerne Erdgas per LNG-Tanker nach Europa exportieren. Dies wäre allerdings weitaus teurer als die von Gazprom angebotene – und von den Europäern laut den jüngsten Absatzzahlen offenbar auch bevorzugte – Variante, das Gas über Pipelines zu beziehen.

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Ein heißes Eisen
Die Aktie von Gazprom bleibt also wohl noch über viele Monate hinweg ein Spielball der Politik. Deshalb bleiben die Anteile ausnahmslos für mutige Anleger geeignet. Wegen des angeschlagenen Chartbildes sollte man aber vorerst ohnehin an der Seitenlinie verharren.

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